Samstag, Juli 28, 2007

Radiomann, das Neuste


Gestern war ich in meiner benachbarten Radiostation, um dem Radiomann einen Deal vorzuschlagen. Schliesslich brennt es Mary die Seele zu Asche, dass er mir noch so viel Geld schuldet, waehrend sie den Kredit fuer den Ofen so brav zurueckgezahlt hat. Und, ehrlich gesagt, ich wuerde auch lieber meinen Anteil zurueckbekommen, bevor ich Bolga verlasse.

Was bisher geschah (fuer die, die neu zugeschaltet haben):

Der Radiomann war einer der Wilden Jungs, mit denen ich frueher haeufiger tanzen gegangen bin und Sonntags nachmittags in meinem Haus ueber Buecher, Politik und eben Radio diskutiert hab. Ueber Radio redeten wir nur theoretisch, denn obwohl die Station in Radiomanns Kopf schon bis ins Detail des Donnerstagsabendprograms ausgefeilt war, fehlte in der Realitaet das Geld fuer den Sender, also das tatsaechliche kleine technische Geraetchen, das das Programm aussendet. Alles andere, Sendeturm und Studio war da, aber dieses kleine kleine Teil... keiner gab ihm den Kredit, seine eigenen Mittel waren mehr als erschoepft etc. pp.. Also hoerte ich mir etwa ein Jahr lang theoretische Radiogeschichten an, bis ich irgendwann genug hatte: „Wieviel brauchst Du, ich geb Dir nen Kredit – Wenn Du bloss anfaengst, Radio zu machen, statt ueber Radio zu reden!“

Natuerlich ist es eitel, dieses Gefuehl haben zu wollen, ich kann mein Geld rumschmeissen, wie ich will, und ich kann Sachen passieren lassen, wo andere nur drueber reden. Und Eitelkeit hat ihren Preis. Die lange Version dieser Geschichte erstreckt sich ueber diesen blog. Die kurze Version ist Folgende: Das Radio sendet. Eva hat von ihrem Geld (das Mai 2006 faellig war) erst die Haelfte zurueckbekommen – und auch das nur mit einem Trick: Ein Freund brauchte Radio-Berichterstattung und als es ans Bezahlen ging, gab er das Geld im Beisein des Radiomanns an mich.

Gestern bin ich also ruebergegangen um ihm einen ganz aehnlichen Deal vorzuschlagen (keine Ahnung, warum ich da nicht frueher drauf gekommen bin): Ihr braucht mir kein Geld zurueckzugeben, bezahlt mich einfach in Sendezeit. Berichtet von meinem naechsten Seminar und dann machen wir noch ne Radio-Diskussion ueber Wasser und alle sind gluecklich.

Als ich mit Radiomann reden wollte, erfuhr ich, dass da in meiner Nachbarschaft ganz still und leise eine Palastrevolution von statten ging. Management Team sagten sie, ich koennte mit einem vom Management Team reden. Die wussten natuerlich nichts von seinen Schulden, glaubten mir das aber trotzdem unbesehn... Vor der Station traf ich dann einen anderen wilden Jungen und der erzaehlte: „Wir wollen Radiomann hier raus haben und das ganze professionell fuehren.“

Wow. Ich weiss ja, dass er alle belogen und betrogen und ausgenutzt hat, um die Station ans Laufen zu kriegen. Trotzdem, was fuer eine tragisch traurige Geschichte, wenn Du Deine Seele verkaufst um eine Radiostation aufzumachen, nur damit Deine ehemalig besten Freunde dich da raus draengen. Und am Ende hast du weder Seele, noch Freunde, noch Radiostation...

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