Dienstag, Januar 23, 2007

Vorsicht! Sekundenentscheider!

Ich habe es schon wieder getan! In einer Sekunde entschieden. Und ein armes unschuldiges Maedchen geschockt. Gestern rief mich eine junge Kanadierin an, die hier fuer drei Monate Praktikum macht: Sie sei auf Wohnungssuche, ob ich irgendwas wuesste. Meine Telefonnummer hat ihr eine Bekannte gegeben, die ahnt, dass ich alle kenne. Ich hab sie in mein Buero bestellt (dafuer musste sie nur drei Treppen steigen, denn sie arbeitet im Erdgeschoss), zwei Minuten mit ihr geplaudert und ihr angeboten, dass sie fuer umsonst in mein Hinterhaus ziehen kann. Der erste Gedanke, den ich in ihrem Gesicht sah, war: „Frisst die blonde kleine Frau Kinder?“

Abends kam sie um die Spinnweben zu besichtigen, stellte tausend nervoese Fragen, ohne auf die Antworten zu hoeren und verabschiedete sich schliesslich, dass sie nochmal drueber schlafen muesste. Was lustig ist, denn das Angebot der ordentlichen dreizimmer Haeuser mit fliessend Wasser und Strom, in denen man fuer lau wohnen kann, ist in Bolga nicht wirklich sooo gross, dass sie viele Alternativen zu bedenken haette. Die Frage war wohl mehr: Frisst sie oder frisst sie nicht (kleine Kinder)? Vielleicht hat ihre Chefin ihr heute morgen erzaehlt, dass ich Vegetarierin bin. Jedenfalls kam sie eben in mein Buero, um zuzusagen. Und zu fragen, ob vielleicht fuer ihre Freundin auch noch Platz waere. Ich hatte zwar gestern nein gesagt, aber ach, warum eigentlich? Also sagte ich: „Ja. Geht klar. Ich hoffe sie ist keine bloede Kuh.“ Da war Jessica noch geschockter und draengte mir von sich aus einen Tag Bedenkzeit auf, dass ich sie doch bitte im Laufe des Tages anrufen sollte, falls ich es mir anders ueberlegt haette. Und ob sich an der Miete irgendwas aendern wuerde, wenn sie zu zweit einziehen? Ja, das kostet dann zweimal nichts. Ich bin gespannt und freu mich fuer Mary, wenn das Haus nicht so leer ist.

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