Montag, Januar 22, 2007
Herzensort
Alle lieben Goa. Oder die Provence. Je nachdem, ob ihre bevorzugten Drogen von Designern oder von Winzern stammen. Wie in den alten Asterix Heften muss ich fragen: Alle? Nein, eine kleine Gruppe von Verrueckten, die keine Reisefuehrer schreibt und keine Straende vorzeigen kann hat ihr Herz im Staub verloren. Ich bin so froh, dass mir noch drei oder vier Freunde einfallen, die verstehen, wenn ich ihnen ne SMS schreibe: „Will any place, any people ever touch me like Bolga?“ („Wird mich irgendein Ort, irgendwelche Leute je so beruehren wie Bolga?“). Als ich nach fast drei Monaten in die Upper East Region einfuhr und sich das flache vertrocknete Land vor mir ausbreitete, suchte ich in meinem Herzen irgendeine Regung, aber das war alles eingestaubt. Schon dachte ich, der Zauber ist vergangen... Als ich aber Douglas die Hand schuettelte (die Hand hielt, trifft es eher) und er sagte: „If only I could swallow you (wenn ich Dich doch aufessen koennte)“, als uns Mary auf meiner Strasse entgegenkam, Brot zu einer Party liefernd, und ihr Gesicht ploetzlich in Strahlen aufbrach, musste ich nach Regungen nicht mehr suchen, weil ich so von der Liebe ueberwaeltigt war – meiner eigenen und der meiner Bolgaren. Meine fette Marktfrau schimpft mit mir, dass ich Weihnachten nicht zu Hause in Bolga verbracht hab, Mary fragt vorwurfsvoll: Schmeckts nicht? Weil ich kein ganzes Pfund Nudeln aufesse, sogar die Schnapsladenfrau, die kaum Englisch kann, umarmt mich zur Begruessung und plappert mich auf Twi voll.
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