Montag, Juni 27, 2005

N Haufen Neues

Eva in Ghana
Meine lieben treuen Leser. Ich hab eine Woche voller Gerenne hinter mir, unser Einfuehrungsworkshop naehert sich, ein Haufen Reports mussten geschrieben werden und mein kleines Team gewoehnt sich an personelle Veraenderungen... Wann immer ich im Internetcafe war, gab es lange Schlangen, die Computer waren von Viren oder was weis ich verlangsamt und ich konnte nur das noetigste an geschaeftlicher Email erledigen, bevor ich weiterhastete. Tut mir leid, Tanja, wenn Du diesen Sonntag ohne Afrikageschichten warst. Aber Du siehst, hinter Eurem Ruecken war ich fleissig und bin heute extra frueh aufgestanden, um den Kram noch vor der Arbeit loszuschicken...

Wueste Spelunke

Eva in Ghana
Woher kommt das, dass die eine wueste Spelunke einer Kleinstadt sich meist so viel verworfener und wilder anfuehlt, als die aergsten Grossstadtlaeden? Im Rahmen meiner sozialwissenschaftlichen Forschungstaetigkeit hier, musste ich gestern abend dieser Frage nachgehn und der wuestesten Kneipe Bolgas einen kurzen Besuch abstatten. Natuerlich nicht unbegleitet, denn diese Kneipe hat den Ruf: Wenn Du als Frau da allein hingehst, ist es unwahrscheinlich, dass Du auch allein wieder rauskommst...

Hinter einem blauweissen Bretterzaun auf der Hauptstrasse stehen ein paar Tische und Stuehle unter freiem Himmel. Da hindurch geht man in die eigentliche Kneipe, einen kleinen Raum, der ueber und ueber mit Bierpostern dekoriert ist und zur Haelfte von einem grossen Kaefig eingenommen wird. Hinter den Gittern ist die Bar und es ist nicht ganz klar, ob der Kaefig die Barmaedchen, die Getraenke oder die Tageseinnahmen vor den Gaesten schuetzen soll. Natuerlich gibt es einen Fernseher, und als ich gestern da war lief ein langer Werbespot der Regierung mit dem Slogan: Pay Taxes (Bezahl Steuern!). In der Ecke sass ein kleines Maedchen, das wohl zu irgendeiner trinkenden Mutter gehoerte.

Aber all das erklaert nicht, warum sich dieser Ort so verworfen anfuehlt, denn alles was ich gesehn hab, gehoert zu einer Kneipe und ist nicht sonderlich spektakulaer: Maenner und Frauen trinken Alkohol, die Barmaedels spielen die Lieblingslieder der Stammgaeste, dann wird getanzt, wer neu ankommt, wird mit grossem Hallo begruesst... so weit – so harmlos.

Liegt es vielleicht daran, dass sich die fragwuerdigen Gestalten in einer Kleinstadt nicht einfach in unterschiedliche Szenen aufteilen und unter sich bleiben koennen? Freaks jeglicher Form, Farbe und Geschmacksrichtung kommen hierher, wenn es sie aus dem Haus treibt. Ausserdem wird dieser scharfe herbe Geschmack von Wildheit durch den Kontrast mit der Umgebung verstaerkt. Sicher kann man sagen wir auf Sankt Pauli in Kneipen gehn, wo aergere Dinge passieren als in dieser harmlosen Kleinstadtspelunke. Aber da ist man umgeben von einer traditionsreichen und wohlorganisierten Verworfenheitsindustrie und tausenden Gleichgesinnten. Waehrend unter den strengen Augen der Kleinstadtnachbarn hier schon das Rauchen von Zigaretten als moralisch fragwuerdig definiert wird und die lokalen Heroen mit geringem Aufwand wild und gefaehrlich leben koennen...

Zuckervaeter

Eva in Ghana
Vorgestern hab ich meinen Auftrag als Food Policy Researcher (Erforscher der Ernaehrungspolitik) sehr woertlich genommen und meine Mitarbeiter mittags dahin zum Essen eingeladen, wo wir unseren Einfuehrungsworkshop halten wollen. Schliesslich muessen wir testen, ob das Essen da gut und sein Geld wert ist. Waehrend des Essens hab ich wieder was ueber Maenner und Frauen gelernt. Nicht dass mir das Prinzip des Sugar Daddies unbekannt waere: Reicher alter Mann, der einer jungen schoenen Frau alles erdenkliche schenkt, damit sie seine Freundin wird. Was mich aber verwunderte, war die Offenheit und Geschaeftsmaessigkeit, mit der meine (muslimische) Kollegin sagt, dass sie natuerlich auch einen hat und auf meine Fragen hin wurde mir erklaert, wie normal das hier ist. Natuerlich sind die alten Herren verheiratet. Und die jungen Damen haben noch einen jungen Freund, der das auch alles ok findet, weil die Dame ihren Profit mit ihm teilt. Und wenn die Geschichte vorbei ist, heiratet sie irgendwann einen der jungen Kerle und fuehrt ein ganz normales respektables Leben. Na gut, meine jungen maennlichen Kollegen fanden das ganze schon irgendwie nervig... weil sie sich eben noch nicht leisten koennen, so viel in ihre Freundinnen zu investieren.

Schlafen

Eva in Ghana
Als ich aus Namibia zurueckkam, fand Schwester P. mich extrem verlangsamt. Macht Euch auf was gefasst. Ich lerne schlafen. Zum Beispiel im Internet Cafe, wenn ich auf den einen einzigen oeffentlichen Computer mit USB Schnittstelle fuer meinen Memory Stick warte. Oder im Auto, wenn ich abends mit meinen Assistenten auf eine Geburtstagsparty will und nur eine halbe Stunde zu spaet komme um sie abzuholen. Sitz zurueckkippen und zur Musik schlafen, bis die Jungs sich fertig aufgetakelt haben und es losgehn kann. Wo ich noch etwas zurueckhaltend bin, obwohl es doch so reizvoll ist und ein anerkannter Teil der lokalen Arbeitskultur, ist der Bueroschlaf. Ich bin ueberzeugt davon, dass Schlafende bestimmte Schwingungen aussenden, die ihre Umgebung zum Mitschlafen einladen. Da mein neues Buero in einem Gebaeude der Regionalverwaltung ist, bin ich von allen Seiten durch die Waende diesem Schlafsmog ausgesetzt, was soll ich tun? Bislang reisse ich..... wacker die Augen auf und mische mir in der Wasserflasche kalten Nescafe. Aber wenn ich ...............................................................m...............einen.............ko.opf aufdie tastaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaatureeeeeeeeeeee sinkennnnn sssssssss lasse...............................

Hallo?! Aeh, wo waren wir? Ach so, ja genau, warum hier in den Bueros so viel geschlafen wird. Der Grund ist die Demokratie. Die macht naemlich, dass jeder gern gewaehlt werden wuerde und deshalb keiner den Regierungsapparat verschlankt sondern jede Regierung heiter noch mehr Beamte anstellt. Weil das aber viel mehr sind, als Arbeit oder Geld da waeren, kriegt jeder einen einzigen Stempel und den auf ein ganz bestimmtes Dokument zu druecken ist seine Aufgabe. Wenn drei Monate keiner dieses Formular einreicht............... Wenn man arm ist, so wie Ghana, und trotzdem so viel uneffiziente Buerohocker anstellen will, kann man denen natuerlich nur ein geringes Gehalt versprechen und dieses nur selten puenktlich zahlen. Also faehrt der Lehrer vor und nach der Schule Taxi und der Landwirtschaftsbeamte ist nachts Wachmann und in der Daemmerung Gaertner... Und irgendwann muessen die armen Jungs ja auch mal die Augen zu machen.

Schlimmste Beleidigungen

Eva in Ghana
Man darf hier im Eifer des Gefechts niemals die Intelligenz seines Gegenuebers laut anzweifeln. Are you stupid? oder You are a fool (Bist Du bloed? Du bist ein Bloedmann!) sind ganz arge und kaum verzeihliche Beleidigungen. Ebenfalls sehr ernst genommen wird jeder Hinweis, dass man sich von jemandem betrogen fuehlt. „You are cheating“ ist nichts, was man halb scherzhaft in den Preiskampf mit der Marktfrau einwirft. Aber die schlimmste aller Beleidigungen, wenn man’s dem anderen so richtig geben will, ist: Your wife cannot cook! (Deine Frau kann nicht kochen)

[Ich weiss, dass Ihr denkt, ich denk mir sowas aus oder uebertreibe wenigstens masslos. Aber das ist mir genau so erklaert worden. Ich bin nicht bloed und ich betruege nicht. Hab aber keine Frau, die kochen kann.]

Sauer macht lustig

Eva in Ghana
Letzte Woche hab ich mit meiner englischen Nachbarin einen Morgenspaziergang gemacht, bevor die grosse Hitze das Rumlaufen qualvoll macht. Sie ist schon zwei Jahre hier und will lieber in Afrika als zu Hause leben. Von ihrem Wissen um die lokalen Gepflogenheiten profitiere ich sehr und auf unserem Spaziergang hab ich gelernt, warum die alte Marktfrau, bei der sie regelmaessig bergeweise Zitronen fuers Salatdressing kauft, sie immer so anlacht.

Damen, die ihrem Mann eine besondere Freude machen wollen, reiben sich mit Zitronensaft ein, da sich dadurch alles zusammenzieht und sie ihm eine besonders kleine Oeffnung anbieten koennen. Das erinnert mich an das suedliche Afrika, wo es ein Pulver aus Rinde oder Wurzeln gibt, das die Frauen besonders trocken macht. Naja, in einer Gegend, in der Genitalbeschneidung zwar verboten ist aber immer noch praktiziert wird, ist ein bisschen Zitronensaft sicherlich eines der geringeren Uebel. Mag sein, dass es sogar die Hygiene erhoeht und leicht verhuetend wirkt (Im Buch „Where there is no doctor“ wird in Ermangelung anderer Mittel die Benutzung eines Essigschwamm zur Verhuetung empfohlen...)

Geburtstagskinder quaelen

Eva in Ghana

Ich kann Dick und Doof Filme nicht geniessen, weil ich das so quaelend finde, wenn die beiden in eine peinliche Situation nach der anderen geraten. Wie Kinder im Kasperle-Theater will ich immer dazwischen bruellen. Aufgrund dieses lueckenhaften Sinns fuer Humor kann ich anderleuts Geburtstag hier nicht vollkommen geniessen.

Der Cousin meines Assistenten, Action, feierte gestern seinen 31sten. Mein Assistent merkte das, als er morgens davon aufwachte, dass Actions Freunde ins Haus kamen und ihn eimerweise mit Wasser und Schlamm begossen. Das nennt man hier pounding und ich habe mir erklaeren lassen, dass das lustig ist. Den ganzen Tag bis Mitternacht wartet hinter jeder Ecke ein Freund mit einem Eimer, einer Bierflasche oder einem Glas. Da Action immer Action macht und hier eine lokale Beruehmtheit ist, hat er verdammt viele Freunde. Fuer die Geburtstagsparty hatte er mit einem Freund, der am gleichen Tag geboren ist, das Dach der Disco gemietet. Und verbrachte den Abend damit, zwischen der Party und zu Hause hin und her zu fahren, um die nassen Klamotten gegen trockene umzutauschen und dabei war er die ganze Zeit gezwungen, massiv gut gelaunt zu sein, denn das ist er seinem Ruf schuldig.

Was gab es sonst noch: Eine Musikanlage, die andauernd streikte und von einem versoffenen DJ bedient wurde, mehrere Moderatoren, die jedes zweite Lied abwuergten um einen langen Glueckwunsch auszusprechen, einen Kerl mit Videokamera, der alles aufnahm, ein Gebet zur Eroeffnung und einen Punch, der so suess und stark war, dass meine Nachbarin davon umfiel und nach Hause transportiert werden musste.

Freitag, Juni 10, 2005

Was ich vermisse

· Ins Kino gehn und danach im Bermudadreieck nen Capucchino trinken und den aufgebrezelten Tuerkinnen beim Flanieren zusehn.
· zu Fuss gehn, zum Beispiel stundenlang mit der Mutter durch Koeln, ohne dass einen die Hitze killt
· Essen; zum Beispiel welches in dem Schafskaese und Spinat vorkommt, Salate, Kaese, Creme Fraiche
· Freunde
· Durch den botanischen Garten hinter der Uni gehn und die Jahreszeiten beim Vergehn beobachten
· Neben dem Theater wohnen und zu wissen, ich koennte, obwohl ich nie geh.
· Maenner, die sich lang genug mit Gleichberechtigungsdebatten rumschlagen mussten um Frauen nun auch als ganze Kerle zu sehn
· Mittelmaessiges Kneipenessen (nicht so sehr den Geschmack sondern die Situationen)
· Fuer Euch kochen und keiner sagt: Zu wenig Oel, zu wenig Pfeffer und auch sonst irgendwie komisch (ok, Ihr stimmt mit Mary ueberein und sagt: zu wenig Salz)
· Buchhandlung Jansen (aber jede doofe Bahnhofsbuchhandlung wuerds auch tun)
· Eine Postadresse und einen ordentlichen Telefonanschluss; Internet


Was ich vermissen wuerde, waer ich zurueck in Deutschland:
· Jeder spricht mit Dir, egal ob Du ihn kennst, das ganze Winken und Gruessen, wenn ich durch die Gegend geh oder fahr
· Wichtig sein, weil ich weiss bin. Ich werde hier so eitel, weil mich jeder fuer was besonderes haelt und weil Weisse hier so einen tollen Ruf haben, was Verlaesslichkeit, Reichtum und pfleglichen Umgang mit Haeusern angeht... Ich werde vom ehemaligen Regionalminister auf der Strasse angesprochen, ob ich vielleicht ein Haus suche, er haette da was zu vermieten und ich saehe so aus, als wenn ich gut damit umgehen wuerde.
· Die spannende Unverstaendlichkeit der Gesellschaft, die mich jeden Tag beruflich und privat auf Forschungsreise schickt.
· Meine beiden schoenen Haeuser
· Arbeiten nicht jeden Tag im Buero sondern so viel draussen mit Leuten
· Ganz nah am Leben sein: Hier wird dauernd geboren und gestorben und gepfluegt, gesaeht und geerntet, Wasser aus der Erde geholt und auf dem Kopf geschleppt, Feuer zum Kochen gemacht, Kleider genaeht, Sandalen aus Autoreifen geschnitten...
· Kleine Ziegen, an denen noch die Nabelschnur haengt, Eselfamilien im Vorgarten, sechs kleine Schweine, die ueber die Strasse rasen.

Montag, Juni 06, 2005

Die Aermsten

Meistens ist Alltag. Egal, wo ich bin. Auch hier nutzt sich das Staunen ueber all das Neue und Exotische schnell ab, bald muss ich die Augen bewusst aufreissen, um die Maenner mit Naehmaschine auf dem Kopf noch zu sehn. Laengst weiss mein Koerper wieder, dass Regen gutes Wetter ist und Sonnenschein schlechtes. Aber mitten im Alltag trifft es mich doch ab und zu Hinterruecks, ich schau mich um und koennte heulen. Die Upper East Region ist die aermste Region Ghanas und verdammt nochmal, ab und zu denk ich nur noch: Ihr Armen!

Natuerlich gibt es in der Region relativ reiche und arme Orte, in den Doerfern reiche und arme Familien. Und je laenger ich da bin, desto mehr Unterscheidungsmerkmale erkenne ich. Heute merkte ich, dass ich Hungerbaeuche bei Kindern verglich: Diese Familie muss reich sein, weil die Kinder fast keinen Hungerbauch haben. Eines meiner Ghanaischen Kochbuecher sagt, wenn eine Familie sich 24 Tage hauptsaechlich von Jams ernaehrt, beginnt der Eiweissmangel. Und das ist es ja, was diese kugeligen Baeuche bei Kindern macht, hungern mit vollem Bauch.

Upper East ist nicht nur die aermste, sondern auch die trockenste Region Ghanas. Waehrend im Sueden die Regenzeit in vollem Schwange ist, beten wir hier alle: O lewen Joot jev ons Wassa! Wenn wir durch die Region fahren, sehen wir, wie kleinflaechig es regnet - oder auch nicht. Hier ist der erste Millet schon eine Spanne hoch, hinter dem Huegel liegt die Erde noch grau und staubig in der Sonne. Alle klagen ueber den schlechten Regen letztes Jahr. Die Bewaesserungsdaemme wurden nicht voll und dieses Jahr konnte in der Trockenzeit in vielen Orten nur wenig oder nichts bewaessert werden. Wenn ich nachfrage: War letztes Jahr wirklich so aussergewoehnlich schlecht? erzaehlen sie mir, dass die Duerre nun schon fuenf Jahre geht.

Wir haben diese Woche mit unserem ersten systematischen Zug durch die Gemeinde begonnen, in jedem der acht Distrikte besuchen wir zwei Doerfer, treffen da alle Entscheider, die mit Wasser zu tun haben und dazu noch ganz normale Leute, um einen ersten Ueberblick ueber die Region zu kriegen und rauszufinden, wie Wasser hier funktioniert, was die wichtigen Themen sind, wie die verschiedenen Ebenen zusammenarbeiten und was den Leuten wichtig ist. In unserem Team bin ich die einzige Nicht-Ghanaerin, aber einer der beiden Kollegen kommt aus dem Sueden, versteht also von den lokalen Sprachen so viel wie ich.

Heute nachmittag waren wir in einem Dorf, wo die Frauen seit dem fruehen Morgen am leeren Marktplatz gesessen und auf uns gewartet haben. „Als wir gehoert haben, dass Ihr kommt und uns mit Wasser helfen wollt, haben wir uns gleich auf den Weg gemacht.“ In jedem Dorf, in dem wir bis jetzt waren, erzaehlen die Frauen von Kaempfen untereinander an der Wasserpumpe.
Mit Worten oder mit Faeusten?
Beides!
Mit Blut?
Mit Blut?
Mit Toten?
Nicht mit Toten aber manchmal muss eine ins Krankenhaus.

Der Streit entbrennt, wenn sich eine Frau in der Schlange vordraengelt. In der Trockenzeit ist der Wasserspiegel so niedrig, dass es lange dauert, bis man dran ist und vielleicht kommt dann kein Wasser mehr. Dann muss man Stunden warten, bis das Wasser wieder fliesst. In dem letzten Dorf heute erzaehlten sie, dass die Frauen dann manchmal erst nachts nach Hause kommen zum kochen und die Kinder dann um elf oder zwoelf zum essen wecken. Und fuer die Frauen in diesem Dorf ist das in der Trockenzeit... einfach Alltag, nichts, was sie erzaehlen wuerden, wenn keiner von aussen kaeme und nachfragte...

Donnerstag, Juni 02, 2005

Eva im Dorf

Eva in Ghana
Ich verbring im Moment etwa 10 Stunden am Tag entweder auf unbefestigten Strassen fahrend oder in Doerfern mit Gruppen, die meine Sprachen nicht sprechen, Wassersachen diskutieren. Wenn ich abends nach Hause komme, fuetter ich mich irgendwie, lese die flachsten Romane, die ich in meinem Buecherschrank finden kann und werde zwischen 9 und 10 Uhr bewusstlos um morgens um 5:45 vom Wachman (Hello, Madam!) geweckt zu werden und der Zirkus geginnt von neuem. Darueber vernachlaessige ich meine Freunde und Familie zu Hause, weil ich mich nur mit aeusserstem Pflichtbewusstsein ins Internetcafe quaelen kann um mit meinen Chefs Geschaeftliches zu diskutieren und mein Handy dauernd keinen Empfang hat. Seit Wochen bekomm ich uebermorgen Telefon im Haus. Bitte, habt Geduld mit mir und wisst, dass ich Euch trotzdem wahnsinnig liebe und wenn Ihr ganz genau hinhoert, koennt Ihr vielleicht hoeren, wie viel ich an Euch denke.