- Stelle fuer haeusliche Gewalt
- Stelle fuer Kindesmisshandlung und -Vernachlaessigung
- Amt fuer geistig Zurueckgebliebene
Endlich angekommen, empfaengt uns eine Amtsstube mit staubigen Plastikblumen und einer verschlafenen Schwarzen, die sich ihre billige lila Peruecke wie einen Wischmob falschrum auf den Kopf gesetzt hat. Nachdem wir unseren Antrag ausgefuellt und unsere Ausweise gezeigt haben, fragt sie uns zweimal, ob wir auch wirklich nicht vergessen haben, dass wir schonmal verheiratet waren. Kostet naemlich extra, das im Nachhinein zu aendern. Dann sagt sie: "Rechte Hand heben, Muetze abnehmen, schwoeren!" Und wie die Pfadfinder schwoeren wir, dass wir echt unverheiratet sind und beim Geburtsdatum nicht geschummelt haben. Nachgeprueft wird das nicht, geschworen ist geschworen, nicht wahr...
Also, Antrag ist abgegeben, jetzt muessen die uns nur noch sagen, wann wir ins stinkige Nebenzimmer kommen duerfen (10-15 Gaeste passen da rein), um unsere Unterschriften zu leisten.
Ach ja, bezahlt haben wir an der Kasse, wo man ausser Heiratslizenzen auch Kautionen bezahlt.
Wenn man nach so ner anti-romantischen ("unromantisch" waere noch zu schwach ausgedrueckt) Erfahrung gemeinsam in schallendes Gelaechter ausbrechen kann, ist das vermutlich ein gutes Zeichen.
Und: Keine Sorge, diese standesamtliche Trauung ist fuer uns wirklich nur das "Unterschriften leisten" und dass wir es damit ein bisschen eilig haben, hat vor allem organisatorische Gruende. Wenn das Baby und der Fruehling da sind, gibt's noch ne richtige Feier mit Blumen, Kuessen, Tango und Kleid. Irgendwo, wo's nicht stinkt und mehr als 15 Gaeste reinpassen und lila Peruecken verboten sind. Das ist zumindest der Plan.
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