Grade hab ich zum ersten Mal, seit ich in den USA wohne, die Polizei gerufen. Komisches Gefuehl. War aber ganz einfach. Warum? Ohne grossen Grund, eigentlich. Die Herrschaften und Damenschaften, die hinter uns in den Sozialwohnungen wohnen, hatten mal wieder eine Schreiveranstaltung. Vielleicht war's Spass, vielleicht Ernst, jedenfalls schrie im Hof schoen jeder jeden an, dann sind die dicken Frauen mal alle in diese Richtung gerannt, dann kam einer mit'm Auto und jemand anders hat den angeschrien, so ging das hin und her. Man koennte fast sagen: Wie immer.
Aber. Im Zuge der vielen Einbrueche und Diebstaehle in der letzten Zeit hat die Polizei darum gebeten, sie auch dann zu rufen, wenn noch nichts passiert ist, sondern irgendwas nur komisch oder unangenehm aussieht. Also, jetzt ist es offiziell (naja, nicht ganz, denn ich hab der Dame bei der Polizei meinen Namen dann lieber doch nicht gesagt): Ich gehoere nun zu den Spiessern, die den Nachbarn die Polizei auf den Hals hetzen.
Zwei Polizeiwagen waren dann auch innerhalb von Minuten da, haben mal kurz geguckt, was da los ist, jetzt sind sie wieder unterwegs und die Nachbarn sind alles wieder in ihre Loecher gekrochen.
Ich muss sagen, mein Verhaeltnis zur Polizei hat sich sehr veraendert, seit ich nicht mehr in Deutschland wohne. Zu Hause waren Polizisten die Leute, die einem Strafzettel schreiben fuer auf dem Buergersteig radfahren oder einen auf ner Anti-Atomkraft-Demo wegtragen (das sogenannte "Bullenschwein"...). Hier bin ich immer froh, wenn ich sie seh und an kalten Regentagen bin ich versucht, den Streifenpolizisten im Donut-Shop was Suesses und nen Kaffee zu holen.
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