Freitag, Januar 29, 2010
Die neusten Tricks
Heute abend hat sich Sarah im Badewanneneimer hingesetzt, nachdem ich sie fragte :"Na, willst Du Dich setzen?" und ist aufgestanden, als sie sah, dass ich das Handtuch holte. Ihre Tagesmutter Ingrid sagt, dass Sarah sie "Grid" nennt und ihren besten Freund Collin (ihren "Bruder" in der Familie, mit der wir die Tagesmutter teilen) nennt sie "Co".
Dienstag, Januar 26, 2010
Sich noch einmal wie 17 fuehlen...
Na, wer wollte das nicht?!
Nun, deutsche und amerikanische Buerokratie machens moeglich. Ich hab meinen Fuehrerschein verloren. Also tatsaechlich, das kleine Dokument ist mir abhanden gekommen. Nicht Fuehrerschein verloren im Sinne von: Besoffen gefahren, abgenommen bekommen.
Als ich in Deutschland war, dachte ich, kein Problem, Fuehrerschein in Deutschland ist ja auf Lebenszeit, lass ich mir einfach nochmal einen ausstellen. Von wegen. Wenn man nicht mehr in Deutschland gemeldet ist, ist kein Amt zustaendig und kann einem deshalb auch keinen ausstellen. Doch doch, eine Aktennotiz koennen sie einem ausdrucken, in der (auf Deutsch natuerlich) steht, dass ich (theoretisch) einen Fuehrerschein habe, die Tatsache, dass ich (praktisch) aber keinen habe, koennen sie nicht beheben. "Da muessen sie zu dem Amt gehn, wo sie jetzt wohnen. Auf Wiedersehn."
Die Amerikaner akzeptieren zwar deutsche Fuehrerscheine (dann muss man nur die theoretische Fahrpruefung machen, nicht die praktische), aber - also ein grosses ABER - nur das tatsaechliche Dokument, nicht so'n komischen Brief den 'ne Bochumer Sachbearbeiterin (sagte ich grade Schnepfe? Das kann nicht sein, wuerde ich nie tun!) ausgedruckt hat. Also, obwohl ich ihn habe, hab ich ihn nicht und werde nun sowohl die theoretische als auch die praktische Fahrpruefung in Amerika machen. Muss ich wohl doch noch seitwaerts einparken lernen. Ist ja unwahrscheinlich, dass ich schon wieder so einen netten Pruefer hab, wie beim ersten Mal, der mir jede Lenkerbewegung beim zweiten Versuch vorgesagt hat...
Einen Vorteil hat das Amerikanische System: Hier kann man sich sogar von Grossonkel Willi das Fahren beibringen lassen und muss keine Fahrschule besuchen und Millionen dafuer bezahlen.
Nun, deutsche und amerikanische Buerokratie machens moeglich. Ich hab meinen Fuehrerschein verloren. Also tatsaechlich, das kleine Dokument ist mir abhanden gekommen. Nicht Fuehrerschein verloren im Sinne von: Besoffen gefahren, abgenommen bekommen.
Als ich in Deutschland war, dachte ich, kein Problem, Fuehrerschein in Deutschland ist ja auf Lebenszeit, lass ich mir einfach nochmal einen ausstellen. Von wegen. Wenn man nicht mehr in Deutschland gemeldet ist, ist kein Amt zustaendig und kann einem deshalb auch keinen ausstellen. Doch doch, eine Aktennotiz koennen sie einem ausdrucken, in der (auf Deutsch natuerlich) steht, dass ich (theoretisch) einen Fuehrerschein habe, die Tatsache, dass ich (praktisch) aber keinen habe, koennen sie nicht beheben. "Da muessen sie zu dem Amt gehn, wo sie jetzt wohnen. Auf Wiedersehn."
Die Amerikaner akzeptieren zwar deutsche Fuehrerscheine (dann muss man nur die theoretische Fahrpruefung machen, nicht die praktische), aber - also ein grosses ABER - nur das tatsaechliche Dokument, nicht so'n komischen Brief den 'ne Bochumer Sachbearbeiterin (sagte ich grade Schnepfe? Das kann nicht sein, wuerde ich nie tun!) ausgedruckt hat. Also, obwohl ich ihn habe, hab ich ihn nicht und werde nun sowohl die theoretische als auch die praktische Fahrpruefung in Amerika machen. Muss ich wohl doch noch seitwaerts einparken lernen. Ist ja unwahrscheinlich, dass ich schon wieder so einen netten Pruefer hab, wie beim ersten Mal, der mir jede Lenkerbewegung beim zweiten Versuch vorgesagt hat...
Einen Vorteil hat das Amerikanische System: Hier kann man sich sogar von Grossonkel Willi das Fahren beibringen lassen und muss keine Fahrschule besuchen und Millionen dafuer bezahlen.
Eins zwei Polizei
Grade hab ich zum ersten Mal, seit ich in den USA wohne, die Polizei gerufen. Komisches Gefuehl. War aber ganz einfach. Warum? Ohne grossen Grund, eigentlich. Die Herrschaften und Damenschaften, die hinter uns in den Sozialwohnungen wohnen, hatten mal wieder eine Schreiveranstaltung. Vielleicht war's Spass, vielleicht Ernst, jedenfalls schrie im Hof schoen jeder jeden an, dann sind die dicken Frauen mal alle in diese Richtung gerannt, dann kam einer mit'm Auto und jemand anders hat den angeschrien, so ging das hin und her. Man koennte fast sagen: Wie immer.
Aber. Im Zuge der vielen Einbrueche und Diebstaehle in der letzten Zeit hat die Polizei darum gebeten, sie auch dann zu rufen, wenn noch nichts passiert ist, sondern irgendwas nur komisch oder unangenehm aussieht. Also, jetzt ist es offiziell (naja, nicht ganz, denn ich hab der Dame bei der Polizei meinen Namen dann lieber doch nicht gesagt): Ich gehoere nun zu den Spiessern, die den Nachbarn die Polizei auf den Hals hetzen.
Zwei Polizeiwagen waren dann auch innerhalb von Minuten da, haben mal kurz geguckt, was da los ist, jetzt sind sie wieder unterwegs und die Nachbarn sind alles wieder in ihre Loecher gekrochen.
Ich muss sagen, mein Verhaeltnis zur Polizei hat sich sehr veraendert, seit ich nicht mehr in Deutschland wohne. Zu Hause waren Polizisten die Leute, die einem Strafzettel schreiben fuer auf dem Buergersteig radfahren oder einen auf ner Anti-Atomkraft-Demo wegtragen (das sogenannte "Bullenschwein"...). Hier bin ich immer froh, wenn ich sie seh und an kalten Regentagen bin ich versucht, den Streifenpolizisten im Donut-Shop was Suesses und nen Kaffee zu holen.
Aber. Im Zuge der vielen Einbrueche und Diebstaehle in der letzten Zeit hat die Polizei darum gebeten, sie auch dann zu rufen, wenn noch nichts passiert ist, sondern irgendwas nur komisch oder unangenehm aussieht. Also, jetzt ist es offiziell (naja, nicht ganz, denn ich hab der Dame bei der Polizei meinen Namen dann lieber doch nicht gesagt): Ich gehoere nun zu den Spiessern, die den Nachbarn die Polizei auf den Hals hetzen.
Zwei Polizeiwagen waren dann auch innerhalb von Minuten da, haben mal kurz geguckt, was da los ist, jetzt sind sie wieder unterwegs und die Nachbarn sind alles wieder in ihre Loecher gekrochen.
Ich muss sagen, mein Verhaeltnis zur Polizei hat sich sehr veraendert, seit ich nicht mehr in Deutschland wohne. Zu Hause waren Polizisten die Leute, die einem Strafzettel schreiben fuer auf dem Buergersteig radfahren oder einen auf ner Anti-Atomkraft-Demo wegtragen (das sogenannte "Bullenschwein"...). Hier bin ich immer froh, wenn ich sie seh und an kalten Regentagen bin ich versucht, den Streifenpolizisten im Donut-Shop was Suesses und nen Kaffee zu holen.
Montag, Januar 25, 2010
Am Wasser gebaut...
Kinderhalter und Hundehalter lernen immer alle kennen. Weil nun mein Kind Hunde liebt, und ich gerne mit Fremden rede, verdoppelt und -dreifacht sich der Effekt. Letzte Woche gerieten Sarah und ich so durch Zufall in eine Gruppe Leute, die alle mit Hunden an der Leine auf dem Buergersteig standen. Eine Hundeadoptionsgruppe, die den Passanten heimatlose Hunde ans Herz legen wollte. Wir haben uns dann auch gleich verquatscht, Sarah mit einem Hund und ich mit einer Englaenderin. Nach einer Viertelstunde waren wir so weit, dass sie mich einlud, Mitglied ihres Intellektuellen Damen Salons zu werden, einer Gruppe von Frauen, die sich einmal im Monat treffen, um jeweils ein bestimmtes Thema zu diskutieren. Beim naechsten Treffen (das war letzten Freitag) ginge es um "Weinen" und ob ich Lust haette, dabei zu sein.
Also hab ich letzten Freitag mit 12 fremden Frauen in einem Wohnzimmer gesessen und ueber's Weinen geredet: Weinen bei der Arbeit und zu Hause, von Maennern, Frauen und Kindern, bei Fernsehwerbung und dem Frisoer, aber nicht beim Einsatz im Irak usw.
Als ich meinem Mann begeistert davon erzaehlte, meinte er nur: "Du willst was? Dich am Freitag Abend mit Fremden treffen und ueber Heulen reden? Und darauf freust Du Dich?"
Also hab ich letzten Freitag mit 12 fremden Frauen in einem Wohnzimmer gesessen und ueber's Weinen geredet: Weinen bei der Arbeit und zu Hause, von Maennern, Frauen und Kindern, bei Fernsehwerbung und dem Frisoer, aber nicht beim Einsatz im Irak usw.
Als ich meinem Mann begeistert davon erzaehlte, meinte er nur: "Du willst was? Dich am Freitag Abend mit Fremden treffen und ueber Heulen reden? Und darauf freust Du Dich?"
Samstag, Januar 09, 2010
Dass ich das noch erleben darf...
Unglaublich, aber wahr, der Stadtrat (oder wie auch immer man das hier nennt) hat tatsaechlich beschlossen, dass von nun an jede Plastiktuete im Supermarkt 5 Cent kostet. Die Amis sind verwirrt und ich laechel, weil ich mich in meine Jugend zurueckversetzt fuehle...
Freitag, Januar 08, 2010
Eva's kleine heile Welt
Manchmal seh ich auch hier Eckchen davon. Zum Beispiel, wenn ich an meine Muetterliste eine email schreibe: "Sarah braucht einen Schlafsack." Und eine mir fremde Mutter sagt: "Klar, ich hab da noch einen, den leg ich vor meine Haustuer, brauchst Du nur abholen kommen." Und weil mich das so begeistert, hab ich als naechstes geschrieben: "Sarah passt ihr Schneeanzug nicht mehr." Und werde ihn gleich, bevor wir spazieren gehn, auf die Veranda legen, damit die Mutter eines kleineren Kindes kommen und ihn mitnehmen kann.
Mittwoch, Januar 06, 2010
Danke
Beim Meditieren muss man zu lange still sitzen, fuer Yoga braeucht ich nen Babysitter, aber irgendwas will ich doch tun, um mich der Erleuchtung naeher zu bringen. Dieses Jahr fangen wir mal ganz klein an: Jeden Tag eine Liste mit drei Dingen, fuer die ich dankbar bin. Das dauert etwa eine Minute und kann sogar zwischen gugugagaheiteitei geschrieben werden.
Falls ich das durchhalte, werdet Ihr mich am Ende des Jahres nur noch mit entruecktem Laecheln zwei Zentimeter ueber der Erde dahinschweben sehen. Darauf freu ich mich schon. Dann werd ich nur noch superhochhackige Schuhe tragen, das tut ja beim Schweben dann gar nicht mehr weh.
Aber ach, solange ich meinen Geist mit so banalen Dingen wie Damenschuhabsaetzen belaste, bin ich wohl von Erleuchtung und Schweben noch weit entfernt...
Falls ich das durchhalte, werdet Ihr mich am Ende des Jahres nur noch mit entruecktem Laecheln zwei Zentimeter ueber der Erde dahinschweben sehen. Darauf freu ich mich schon. Dann werd ich nur noch superhochhackige Schuhe tragen, das tut ja beim Schweben dann gar nicht mehr weh.
Aber ach, solange ich meinen Geist mit so banalen Dingen wie Damenschuhabsaetzen belaste, bin ich wohl von Erleuchtung und Schweben noch weit entfernt...
Sonntag, Januar 03, 2010
Frohes Neues Jahr auf Amerikanisch (also Haeppi Niu Jia)
Und vorher hab ich noch gross rumerzaehlt: "Ja und Silvester nehmen wir uns nen Babysitter und tanzen dann wild und romantisch und bis zum Umfallen" (dazu summen wir im Hintergrund aus der Dreigroschenoper:" Ja, mach nur einen Plan, sei nur ein grosses Licht, und mach dann noch nen zweiten Plan, gehn tun se beide nicht...)
Statt dessen waren Sarah und ich erbrechlich gebrechlich und sind schoen um acht Uhr abends schon eingeschlafen und, den Jahresanfang verschlafend, erst wieder aufgewacht, als morgens um drei die Polizei an die Tuer haemmerte. Warum hat ein Land, das behauptet, Menschen auf den Mond schicken zu koennen, eigentlich die Erfindung der Tuerklingel verschlafen? Nun, verschlafen waren wir auch und fragten uns ausserdem, was da so eilig war. Ok, grossartige Neuigkeiten, die hatten unser vor drei Wochen geklautes Auto wiedergefunden. Aber wir haetten uns darueber um acht Uhr morgens ebenso gefreut und es war ja nicht so, dass wir in diesem Moment etwas tun konnten...
Am naechsten Morgen aber sind wir gleich ueber die Bruecke in den wilden Westen gefahren, wo das Auto inzwischen beim Abschleppheini im Hof stand. Gleich nebenan lief ein Pitbull herrenlos ueber die Strasse und auch sonst war das eine sehr einladende Gegend. Nun, unsere Autodiebe waren vermutlich Rabauken aus der Nachbarschaft, die mit dem Auto rumfahren und darin ihre Rabaukensachen machen wollten. Zu unserem Glueck kam einen Tag nach dem Diebstahl einer der groessten Wintereinbrueche der lokalen Geschichte, das Auto verschwand unter 60 cm Neuschnee und die Kids haben wohl in der Zwischenzeit ein neues Spielzeug gefunden ("Sind sie nicht suess, die lieben Kleinen?"). Sie hatten uebrigends weder ein Interesse an deutscher Literatur, noch teilten sie unseren Musikgeschmack, und so ist ausser Navi, Schlafsack und Kindersitzbasis noch alles drin. Ein neues Zuendschloss braucht's. Und irgendwas anderes, was wir noch nicht rausgefunden haben.
Das Jahr kann kommen, wir sind bereit (und alle wieder gesund).
Statt dessen waren Sarah und ich erbrechlich gebrechlich und sind schoen um acht Uhr abends schon eingeschlafen und, den Jahresanfang verschlafend, erst wieder aufgewacht, als morgens um drei die Polizei an die Tuer haemmerte. Warum hat ein Land, das behauptet, Menschen auf den Mond schicken zu koennen, eigentlich die Erfindung der Tuerklingel verschlafen? Nun, verschlafen waren wir auch und fragten uns ausserdem, was da so eilig war. Ok, grossartige Neuigkeiten, die hatten unser vor drei Wochen geklautes Auto wiedergefunden. Aber wir haetten uns darueber um acht Uhr morgens ebenso gefreut und es war ja nicht so, dass wir in diesem Moment etwas tun konnten...
Am naechsten Morgen aber sind wir gleich ueber die Bruecke in den wilden Westen gefahren, wo das Auto inzwischen beim Abschleppheini im Hof stand. Gleich nebenan lief ein Pitbull herrenlos ueber die Strasse und auch sonst war das eine sehr einladende Gegend. Nun, unsere Autodiebe waren vermutlich Rabauken aus der Nachbarschaft, die mit dem Auto rumfahren und darin ihre Rabaukensachen machen wollten. Zu unserem Glueck kam einen Tag nach dem Diebstahl einer der groessten Wintereinbrueche der lokalen Geschichte, das Auto verschwand unter 60 cm Neuschnee und die Kids haben wohl in der Zwischenzeit ein neues Spielzeug gefunden ("Sind sie nicht suess, die lieben Kleinen?"). Sie hatten uebrigends weder ein Interesse an deutscher Literatur, noch teilten sie unseren Musikgeschmack, und so ist ausser Navi, Schlafsack und Kindersitzbasis noch alles drin. Ein neues Zuendschloss braucht's. Und irgendwas anderes, was wir noch nicht rausgefunden haben.
Das Jahr kann kommen, wir sind bereit (und alle wieder gesund).
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