Montag, September 28, 2009

Erst alle nervoes machen und dann nix mehr sagen...

Jaja, ich weiss, Ihr fragt Euch, wo wir verschuett gegangen sind. Aber New Orleans ist einfach so ueberwaeltigend, wunderschoen, traurig, wild und ganz ganz anders als der Rest der USA, dass wir den ganzen Tag damit beschaeftigt sind, was zu erleben und abends wie erschlagen ins Bett fallen. Dann beginnt natuerlich fuer Sarah die Nachtschicht, aber das steht auf einem anderen Blatt.

Gestern waren wir im 9th Ward, der Gegend, die 2005 von Hurricane Katarina verwuestet worden war. Ich war da ja auf meinem ersten New Orleans Trip vor zwei Jahren und war schockiert, dass alles noch so aussah, als sei der Hurricane grade vorbei. Viel hat sich nicht getan in der Zwischenzeit, noch immer stehn da halb verfallene Ruinen, verwuestete kleine Holzhaeuser, dazwischen der ein oder andere Neubau, die Einzige eindrucksvolle Veraenderung ist ein Bauprojekt, hinter dem Brad Pitt und Angelina stehen, die hier Oeko-Hauser fuer Hurricane Opfer bauen.

Als krasses Kontrastprogram sind wir danach mit der Strassenbahn durch die Villenviertel gefahren, um uns mal anzusehn, wie die andere Haelfte der Stadt lebt, der das am Hintern vorbei geht, was auf der anderen Seite ihrer Stadt passiert. Morgens sprach ich zufaellig mit einem Anwalt, der auf ebendieser anderen Seite wohnt und der meinte: Keine Sorge, wir koennten ohne Gefahr in die Katarina Gegend fahren, die einzige Warnung: "Halten Sie sich einfach von den Neger Jungs fern (Stay away from the Negro guys)" Ich war ja versucht, zu sagen, dass er mir das ein bisschen frueher haette sagen sollen, bevor ich einen von denen geheiratet hab... Was mich daran am meisten verwunderte, war die Sprache: Ich wusste gar nicht, dass es noch irgendwen gibt, der in diesem Jahrtausend dieses Wort benutzt, das aus dem Repertoire der gemaessigten Rassisten der 50er Jahre stammt...

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