Donnerstag, Juli 16, 2009

Nanny Spy (Kindermaedchen Spion)

Das war ich gestern. Am Nachmittag mit Sarah auf dem Spielplatz - sie konnte da wilde Kinder beobachten und ich (das war mir vorher nicht so klar) konnte mal sehn, wie die Kindermaedchen mit ihren Schuetzlingen umgehn, wenn keine Muetter oder Vaeter dabei sind. Denn wochentags am Nachmittag arbeiten (fast) alle Eltern.

Nun gehoert es zu der Natur der Maeuse, dass sie auf den Tischen tanzen, wenn die Katze aus dem Haus ist. Und trotzdem hat mich der Nachmittag nachdenklich gestimmt.

Die Spielplatzbaenke sind nach Nationalitaet aufgeteilt, in der einen Ecke sitzen die Afrikanerinnen und palavern in Franzoesisch, in der anderen Ecke die Latinas und am Klettergeruest spielen zwei Muetter mit ihren Kindern. Ich hab da die unterschiedlichsten Verhaltensweisen gesehn und viele, vor allem die Latinas, waren sehr herzlich mit den Kindern. Aber im Gedaechdnis blieb mir die Afrikanerin, die von ihrer Bank aus immer nur rief: "Molly, komm her! Komm her!" obwohl das vielleicht zweijaehrige Kind nichts anderes tat, als die anderen auch, spielen. Schliesslich war sie so frustriert, weil Molly nicht herkamm, dass sie das Maedchen holte und sagte: "So, setz Dich hier hin, Gesicht zur Wand, Arme ueberkreuz und beweg Dich nicht von der Stelle."

Das war nun nicht brutal oder uebermaessig schrecklich, aber es hat mich eben nachdenklich gemacht, weil unsere Kinder hier einen Grossteil der Zeit von Frauen erzogen und gehuetet werden, die aus einem anderen Kulturkreis kommen und vielleicht ein ganz anderes Verstaendnis davon haben, wie Kindererziehung aussehn soll.

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