Heute hab ich mit Mutter und Sarah eine Tour gemacht, die so aehnlich war, nur in einem viel groeßeren Maßstab: Ein totes Dorf und ein riesiges Loch angucken. Inden steht auf der Liste der Doerfer, die weggebaggert werden sollen fuer die Braunkohle und waehrend das Loch immer groesser wird, hausen in Inden die Geister hinter vernagelten Fenstern. Und zwischen den Geistern wohnen noch die ein oder anderen Hartnaeckigen, die sich nicht vorstellen koennen, dass sie aus ihrem Heimatdorf wegziehen sollen und dann nie mehr nach Hause kommen koennen, weil da statt Heimatboden nur noch Loch ist. Und spaeter dann, irgendwann, See. Soll der tatsaechlich mal so gross werden, wie der Bodensee?
Ach ja, und gleich neben dem Loch ist das Kraftwerk, wo alles (naja, fast alles), was aus dem Loch an Kohle kommt, gleich verbrannt wird. Wie praktisch.
Ab und zu, wenn ich zu Hause bin, muss ich da hin fahren, in Geisterdoerfer und an den Rand des Lochs mit den Baggerdinosauriern, um sprachlos zu sein und mich zu wundern, dass das erlaubt ist, dass das normal ist... und dass keiner sich wehrt.
1 Kommentar:
Die wehren sich nicht, weil...
a) sie Deutsche sind, und Deutsche wehren sich nunmal im Gegensatz zu Franzosen, Griechen und/oder Dänen nicht, erst recht nicht in Zeiten wie diesen (Man könnte ja das bisschen an übriggebliebener Sicherheit des ewigen Missstandes auch noch verlieren, das geht nun wirklich nicht.).
b) die Zwangsumsiedler vom dazugehörigen Energiedienstleister..., äh, -erzeuger unweit der alten Heimat niegelnagelneue Häuslein als Entschädigung erhalten (Spart die Renovierung, die sonst mal wieder fällig geworden wäre).
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