Freitag, Dezember 29, 2006

Liebling ich habe den Onkel kulturschockgefrostet!

Dies ist nicht der Titel eines neuen Hollywood Films. Sondern ein Weihnachtserlebnisbericht. Beim familiaeren Feiern habe ich einem meiner Onkel gestanden, dass ich dieses Jahr viel ueber ihn geredet und an ihn gedacht habe. Er war gelinde gesagt verwundert, denn sicherlich hatte er weder an mich gedacht noch ueber mich geredet.

Wenn ich mich mit Ghanaern ueber die Verpflichtungen innerhalb der Familie unterhalte, versuche ich immer, ihnen den Schock meines Onkels zu beschreiben, wenn ich jemals zu ihm kommen wuerde und sagen: „Lieber Onkel, ich habe kein Geld und keinen Job, bitte, hilf mir.“ Und wie ueberrascht waere er erst, wenn ich dann in sein Haus einziehen und an seinem Tisch essen und auf meinen Job warten wuerde. Dabei wuerde ich dafuer ja durchaus regelmaessig seinen Hof kehren und seine Grosszuegigkeit lobpreisen.

Meine Ghanaer schauen mich mit grossen Augen an und fragen: „Aber wofuer hat man denn eine Familie, wenn man sich nicht gegenseitig hilft?!“

Eigentlich haben sie ja recht, und ich hab keine Ahnung, was ich mache, wenn dieser Job vorbei ist. Deshalb hab ich meinen Onkel auf der Weihnachtsfeier beiseite genommen und ihm von meiner kulturellen Anpassung an Ghanaische Sitten berichtet, um ihn schonmal darauf vorzubereiten, dass ich in einem Jahr vor seiner Tuer stehen werde mit einem sehr ghanaischen Gruss: „Lieber Onkel usw s.o.“ Ach ja, viele meiner ghanaischen Freunde haben mir geholfen, als gehoerten sie zur Familie. Also werden sie neben mir stehn, sich freuen, die weiteren Familienkreise kennenzulernen und sagen: „Dear Uncle, etc. see above...“

Wird mein Onkel sich nun einen scharfen Dobermann und eine Geheimnummer fuers Telefon zulegen?

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