Das alles und noch viel mehr kann man machen, wenn die amerikanischen Grosseltern ein Wochenende lang Haus und Kind hueten. Also sind mein Mann und ich zum ersten Mal seit wir Eltern sind allein zu zweit unterwegs gewesen, zur Hochzeit unserer Freunde, die die Freundlichkeit besassen diese am Meer zu feiern (zwei Fliegen mit einer Klappe sozusagen). Am schoensten an der Hochzeit war der Abend davor, wo wir in kleiner Runde im Hof der Familie sassen und sie Fische und Muscheln und Maiskolben auf den Grill warfen und keiner steif in Hemd und Krawatte gezwaengt war. Ach ja, und natuerlich im eisigen Meer schwimmen und dabei mit einer dicken fremden Frau plaudern, die gar nicht (wie ich) mit den Zaehnen klapperte.
Aber, egal wie schoen Hochzeit und Meer waren, New York ist New York. Da kann kein Fisch gegen anpupen (Pupen Fische?). Und waehrend Sarah auf unserer letzten New York Reise unentwegt geschrieen hat, konnten wir nun jeglichen schreienden Babies den Ruecken kehren und Harlem, ueber Central Park und Pier 16 (Tango im Mondschein neben riesigen Segelboten) alles in Ruhe und grinsend geniessen. Eine neue Sehenswuerdigkeit, die sich unbedingt lohnt, schon weil's so ungemein entspannend ist: Die Highline, ein Park, der auf einer ehemaligen Hochbahntrasse angelegt ist. Vom vierten Stock (oder so) schaut man auf den etwas rauen Meatpacking District, waehrend man auf skandinavisch anmutenden Holzplanken mit kunstvoll-wilden Blumen und Liegebaenken Richtung Sonnenuntergang lustwandelt.
Montag, Juni 28, 2010
Dienstag, Juni 15, 2010
Stille Post auf Bahasa mit verbundenen Augen...
Verstehst Du Bahasa? Ich auch nicht. Trotzdem werde ich dafuer bezahlt, dass ich Sonntag Nacht zwischen 10 und 2 einer Gruppe Indonesier dabei zuhoere, wie sie auf bahasa diskutieren und etwas malen, was ich nicht sehen kann. Das nennt man online training, bei denen ist schon Montag Morgen und wenn die diskussion sich gar zu lang hinzieht, ist es verlockend, mich ein wenig in Sarah's Laufstall langzulegen, Telefon mit Bahasa auf Lautsprecher neben mir und vielleicht nur einen klitzekleinen Augenblick die Augen zu zu machen. Das waere dumm, denn obwohl wir einander nicht sehen koennen, sollen sie mich nicht schnarchen hoeren. Und alle 10 Minuten sagt einer auf Englisch: "Eva, we have one question" oder "We are ready" Und dann muss ich hellwach klingen und ihnen sagen, was sie als naechstes tun sollen. Das ganze erinnert mich an das Kinderspiel, bei dem man mit verbundenen Augen zu malen versucht und alle muessen raten, was das ist. Am Ende schicken sie mir ein Foto und ich kann sehn, wie gut sie meine Instruktionen verstanden haben.
Wenn ich beim Friseur sitze und der mich fragt, was ich denn beruflich mache, weiss ich nie, was ich sagen soll... "Ich werde dafuer bezahlt, dass ich nachts Leuten am anderen Ende der Welt dabei zuhoere, wie sie in Sprachen, die ich nicht spreche, Dinge diskutieren, von denen ich keine Ahnung habe."
Echt? Und damit kann man Geld verdienen? Wo kann ich mich bewerben?
Wenn ich beim Friseur sitze und der mich fragt, was ich denn beruflich mache, weiss ich nie, was ich sagen soll... "Ich werde dafuer bezahlt, dass ich nachts Leuten am anderen Ende der Welt dabei zuhoere, wie sie in Sprachen, die ich nicht spreche, Dinge diskutieren, von denen ich keine Ahnung habe."
Echt? Und damit kann man Geld verdienen? Wo kann ich mich bewerben?
Montag, Juni 07, 2010
Eva's kleine Lebensweisheiten
Wenn die Klemptner im Haus sind um gleichzeitig beide Toiletten auszuwechseln... NICHT TRINKEN! KEINEN SCHLUCK!
(Wie kann man nur so bloed sein. Nu sitz ich hier und versuche nicht an plaetscherndes Wasser zu denken...)
(Wie kann man nur so bloed sein. Nu sitz ich hier und versuche nicht an plaetscherndes Wasser zu denken...)
Freitag, Juni 04, 2010
Heldentag
Letztes Wochenende war Memorial Day, also Kriegsheldengedenktag. In Deutschland dreht sich so ein Tag um eine Generation, die inzwischen groesstenteils an Altersschwaeche (wenn nicht im Krieg) gestorben ist und die ausserdem auf der Seite der Boesen war und deshalb nicht als Helden verehrt wird. Hier ist das anders, weil die Amis ja immer die Guten sind (hm...) und weil jede Generation mindestens einen Krieg hat, der sie mit neuen Veteranen versorgt, Korea, Vietnam, Irak eins und zwei, Afganistan... Und mit staendig verbesserter medizinischer Versorgung steigt die Zahl der extrem verstuemmelten Veteranen, die ueberleben und nun mit Anfang 20 ohne Arme, Beine und Gesicht wieder zurueck zu Hause sind.
Weil jede Familie ihre eigenen Kriegshelden hat oder kennt, ist der Heldengedenktag nicht einfach nur ein freier Tag und ein langes Wochenende, sondern fuer die meisten Amerikaner ein emotional patriotisches Ereignis. Wir waren beim Capitol, wo hunderttausende Harley Davidson fahrende Vietnam Veteranen ihre jaehrliche Motoratdemonstration fuer bessere Veteranenversorgung und Unterstuetzung der Kriegsgefangenen fuhr. Keiner weiss warum, aber Harley Davidson und Vietnam Veteranen gehoeren zusammen als waeren sie aneinander geschweisst. Fransen, graue Baerte, Leder, Baeuche, Amerikanische Flaggen ueberall und die Zuschauer rufen "Danke! Danke! Danke!"
Waehrend ein Grossteil des dieser Demonstration wie ein farbenfroher familientauglicher Umzug aussieht, gab es ein Bild in der Mitte des Ganzen, das sich mir ins Gedaechdnis eingebrannt hat und da einfach nicht mehr raus will. Ein Wagen zog einen kleinen Bambuskaefig, in dem man weder aufrecht stehen, noch ausgestreckt liegen konnte. Darin hockte ein langhaariger, halbnackter Mann.
Mein Mann sagte: "Einer meiner Kollegen war zweieinhalb Jahre in so nem Kaefig gefangen."
Weil jede Familie ihre eigenen Kriegshelden hat oder kennt, ist der Heldengedenktag nicht einfach nur ein freier Tag und ein langes Wochenende, sondern fuer die meisten Amerikaner ein emotional patriotisches Ereignis. Wir waren beim Capitol, wo hunderttausende Harley Davidson fahrende Vietnam Veteranen ihre jaehrliche Motoratdemonstration fuer bessere Veteranenversorgung und Unterstuetzung der Kriegsgefangenen fuhr. Keiner weiss warum, aber Harley Davidson und Vietnam Veteranen gehoeren zusammen als waeren sie aneinander geschweisst. Fransen, graue Baerte, Leder, Baeuche, Amerikanische Flaggen ueberall und die Zuschauer rufen "Danke! Danke! Danke!"
Waehrend ein Grossteil des dieser Demonstration wie ein farbenfroher familientauglicher Umzug aussieht, gab es ein Bild in der Mitte des Ganzen, das sich mir ins Gedaechdnis eingebrannt hat und da einfach nicht mehr raus will. Ein Wagen zog einen kleinen Bambuskaefig, in dem man weder aufrecht stehen, noch ausgestreckt liegen konnte. Darin hockte ein langhaariger, halbnackter Mann.
Mein Mann sagte: "Einer meiner Kollegen war zweieinhalb Jahre in so nem Kaefig gefangen."
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