Zu Besuch bei den Schwiegereltern blaetter ich immer durch die Ebony ("Ebenholz", groesste schwarze Zeitschrift in den USA), um die Kultur, in die ich hab, besser zu verstehn. Mein Mann ist mir da keine grosse Hilfe, weil er sich nie richtig zugehoerig gefuehlt hat und schon immer Freunde aller moeglichen Farben, Formen und Kulturen hatte. Wenn er die Sommerferien bei Oma aufm Land verbrachte, haben immer alle gelacht, weil er sich anhoerte, wie ein weisser Jude aus Brooklyn - aber das ist eine andere Geschichte.
Also, ein weiterer Kurs zum Thema Schwarzsehn in Amerika. In einem Artikel klagten weisshaeutige Schwarze darueber, wie schwierig es sei, schwarz zu sein, wenn man weiss aussieht (ach...). "Wir haben helle Haut, weil unsere schwarzen Vorfahren von ihren weissen Sklavenhaltern vergewaltigt wurden." Mir ist da glaub ich irgendwas entgangen zum Thema Familienstammbaum. Oder warum sagt niemand jemals: "Wir haben helle Haut, weil unsere Vorfahren ihre Sklaven vergewaltigt haben." Irgendwie ist die schwarze Urgrossmutter mehr Vorfahr als der weisse Urgrossvater.
(Eben hab ich zum ersten Mal ein Formular ausfuellen muessen, wo nach Sarah's Rasse gefragt wurde und nach allgemeinem Verstaendnis muss ich da "schwarz" ankreuzen. Obwohl sie erstens - wie auf den Fotos unschwer zu sehn - nicht schwarz ist, ich zweitens meinen Mann nicht vergewaltigt hab und wir drittens beim Erbgut halbe-halbe gemacht haben... ich bin selbst erstaunt, wie wuetend mich das macht.)
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1 Kommentar:
rassengesetze machen deutsche wuetend. aus der geschichte gelernt. wunderbar.
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