Alle pumpen. Hier, wo alle Welt von den Vorteilen des Stillens ueberzeugt ist, gleichzeitig angestellten Muettern nur 6 Wochen Babyzeit zugebilligt wird, misst sich die Mutterfreundlichkeit von Unternehmen vor allem daran, ob sie einen Pumpraum anbieten und eine unternehmenseigene Hochleistungspumpe, mit der sich die Muetter waehrend der Arbeit noch schneller und effizienter entleeren koennen.
Der Pumpraum wird vor allem deshalb geschaetzt, weil hier Buerotueren aus Prinzip nicht abschliessbar sind und haeufig sogar aus Glas (damit drinnen nicht unkontrolliert boese Sachen passieren) - wenn man ueberhaupt ein Buero hat und nicht ein Cubicle, also eine mit Pappwaenden abgetrennte Ecke im Grossraumbuero. Da die Amerikaner auch noch so eine Angst vor der nackten Brust haben, kann da das Pumpen durchaus zum Versteckspiel auf dem Damenklo werden.
So ne Pumpe, fuer die, die das noch nie gesehn haben, erinnert verdaechtig an eine Melkmaschine im Kuhstall und beim Pumpen, tut mir leid, fuehlt man sich auch irgendwie als Teil eines halbindustriellen Kinderaufzuchtprogramms. Ok, ich geb's ja zu, wenn mein Mann nachts um zwei eine abgepumpte Flasche geben kann, statt mich aufzuwecken, dann find ich Melkmaschinen super. Aber ich bin auch froh, dass mir meine momentane Arbeitssituation erlaubt, noch ein bisschen laenger das echte Kind an die echte Brust zu legen.
Ein Artikel im New Yorker zum gleichen Thema (also zum Thema Pumpen, nicht zum Thema Evas echte Brust...) wagte es zu bemerken, dass noch gar nicht klar ist, ob die positiven Effekte des Stillens tatsaechlich alle von der chemischen Zusammensetzung der Muttermilch kommen, oder moeglicherweise auch von dem koerperlichen und emotionalen Prozess des Kind-an-Brust-Legens...
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