Zu Besuch bei den Schwiegereltern blaetter ich immer durch die Ebony ("Ebenholz", groesste schwarze Zeitschrift in den USA), um die Kultur, in die ich hab, besser zu verstehn. Mein Mann ist mir da keine grosse Hilfe, weil er sich nie richtig zugehoerig gefuehlt hat und schon immer Freunde aller moeglichen Farben, Formen und Kulturen hatte. Wenn er die Sommerferien bei Oma aufm Land verbrachte, haben immer alle gelacht, weil er sich anhoerte, wie ein weisser Jude aus Brooklyn - aber das ist eine andere Geschichte.
Also, ein weiterer Kurs zum Thema Schwarzsehn in Amerika. In einem Artikel klagten weisshaeutige Schwarze darueber, wie schwierig es sei, schwarz zu sein, wenn man weiss aussieht (ach...). "Wir haben helle Haut, weil unsere schwarzen Vorfahren von ihren weissen Sklavenhaltern vergewaltigt wurden." Mir ist da glaub ich irgendwas entgangen zum Thema Familienstammbaum. Oder warum sagt niemand jemals: "Wir haben helle Haut, weil unsere Vorfahren ihre Sklaven vergewaltigt haben." Irgendwie ist die schwarze Urgrossmutter mehr Vorfahr als der weisse Urgrossvater.
(Eben hab ich zum ersten Mal ein Formular ausfuellen muessen, wo nach Sarah's Rasse gefragt wurde und nach allgemeinem Verstaendnis muss ich da "schwarz" ankreuzen. Obwohl sie erstens - wie auf den Fotos unschwer zu sehn - nicht schwarz ist, ich zweitens meinen Mann nicht vergewaltigt hab und wir drittens beim Erbgut halbe-halbe gemacht haben... ich bin selbst erstaunt, wie wuetend mich das macht.)
Donnerstag, April 30, 2009
Samstag, April 25, 2009
Zu diesem Bild gibt es sogar eine Geschichte
Erinnert Ihr Euch an Mama Laadi, die in Bolga das Waisenhaus fuehrt und eine meiner besten Ghanaischen Freundinnen war? Und an Debbie, meine beste Europaeische Freundin in Bolga? Laadi fand es immer ganz schrecklich traurig, dass ich weder verheiratet war, noch Kinder hatte; was amuesant ist, denn Laadi selbst ist -was in Ghana selten ist - unverheiratet, hat aber nen ganzen Haufen (Waisen-)Kinder. Sie wollte mich immer mit ihren Freunden verkuppeln und betonte, dass dieser oder jener ihrer Brueder so ein guter Christ sei, dass er mit Mitte 30 noch nie einer Frau beigewohnt haette. Hm. Na gut. Sie hat es leider nie geschafft, mich zu ueberzeugen.
Debbie war letzte Woche in Ghana, gemeinsam mit einem Freund, der ziemlich viel Geld fuer Laadis Organisation gespendet hat, und sich deren Arbeit vor Ort ansehn wollte. Dieses Foto haelt den Moment fest, in dem Debbie Mama Laadi ein Foto von Eva, Mann und Kind zeigt und Laadi so einen ganz typisch Ghanaischen Freudenlaut ausstoesst, den man nicht aufschreiben kann...
Selbst verliebten Eltern

faellt nicht immer ein guter Vorwand ein, um ein weiteres Baby-Foto in den Blog zu setzen. Ausser, dass sich Oma freut vielleicht. Oder ich koennte die Geschichte dazu erzaehlen, dass es so aussieht, wenn ich dusche, denn auf dem Badezimmerboden ist sie wenigstens gleich nebenan, falls sie anfangen sollte zu heulen. Oder vielleicht koennt Ihr auf diesem Bild sehen, wie braun sie inzwischen geworden ist. Aber eigentlich, seien wir mal ganz ehrlich, will ich natuerlich nur damit angeben, was fuer ein suesser Fratz sie ist...
Freitag, April 24, 2009
Pasta mit Trueffelbutter, Kaese und Mandelstiften
Gestern hab ich den zweiten Teil meines Milchexperiments angefangen. Nach wochenlanger Abstinenz ist die Frage nun: Geht es dem Kind besser, weil sich das Verdauungssystem in den letzten Wochen weiter entwickelt hat, oder kommt das wirklich davon, dass ich Kaese aufgegeben hab. Versuch macht kluch, also hab ich gestern geschlemmt (s.o.).
In der Nacht waren mein Mann und ich dann kluch... Und lagen gemeinsam mit unserer Tochter wach, die sich im Bett wand und unter grosser Anstrengung kleine Mengen gruenen Spinats in ihre Windel presste.
Das naechste Schlemmermahl gibt's in 6 Wochen, denn einige Babies haben im Alter von 3 Monaten die Faehigkeit Kuhmilchprotein zu verdauen...
In der Nacht waren mein Mann und ich dann kluch... Und lagen gemeinsam mit unserer Tochter wach, die sich im Bett wand und unter grosser Anstrengung kleine Mengen gruenen Spinats in ihre Windel presste.
Das naechste Schlemmermahl gibt's in 6 Wochen, denn einige Babies haben im Alter von 3 Monaten die Faehigkeit Kuhmilchprotein zu verdauen...
Mittwoch, April 22, 2009
Was in dieser und jener Woche so passiert...
Woche 5, so sagt eines meiner Buecher, sind die Babys besonders quengelig, wollen nicht schlafen und immer im Arm gehalten werden. Sarah hat das gleiche Buch gelesen und sich entsprechend verhalten. In Woche 6 haben sie sich dann daran gewoehnt, dass sie ploetzlich mehr sehen koennen und sind wieder ganz glueckliche Sonnenscheine. Wunderbar.
Eine andere Mutter sagte: Ab der 6. Woche hoert der Adrenalinrausch auf, der einen nach der Geburt hat ueberleben lassen und man merkt ploetzlich, wie anstrengend das ist... Nun, ich wuerde nicht sagen, dass ich das vorher nicht gemerkt haette aber ploetzlich machen mich weniger anstrengende Tage viel mueder... Na dann, gute Nacht.
Eine andere Mutter sagte: Ab der 6. Woche hoert der Adrenalinrausch auf, der einen nach der Geburt hat ueberleben lassen und man merkt ploetzlich, wie anstrengend das ist... Nun, ich wuerde nicht sagen, dass ich das vorher nicht gemerkt haette aber ploetzlich machen mich weniger anstrengende Tage viel mueder... Na dann, gute Nacht.
Montag, April 20, 2009
Montag, April 13, 2009
Babys und Muetter auf Drogen?
Auf den Pamperskartons, Babybadverpackungen und allen anderen Babyprodukten seh ich immer diese Fotos perfekt gestylter Muetter mit laechelnden Babys, die die jeweilige Aktivitaet (zum Beispiel Baden) mit gemeinsamer Begeisterung durchfuehren (ohne dass ein Haar von seinem ihm zugeteilten Platz abrueckt), oder grade durchgefuehrt haben (komisch, auf den Windeln ist nie ein Foto vom kackenden Baby mit knallrotem Gesicht oder von der gruenen Pampe in benutzter Pampers - das ist so aehnlich wie Tampon-Werbungen, wo eine laechelnde Frau ein Tampon in der Hand ausdrueckt, nachdem sie es vorher in ein Glas mit blauem Wasser getaucht hat... Hae?).
Ich dagegen sitze mitten am Tag ungeduscht, mit verwuestetem Haar und im Schlafanzug in meinem Wohnzimmer und bin froh, dass sich mein Baby (im Partnerlook gestylt...) nun endlich entschlossen hat, dass es vorwaerts zusammengerollt auf meinem Schoss und gegen meine Brust gelegt ein knurrendes Nickerchen halten will (erstaunlich, was fuer Toene schlafende Babys von sich geben). Das ist eine Position, in der ich auf meinem Labtop tatsaechlich mal beidhaendig tippen kann. Also guck ich aus dem Fenster in den Tag hinein, der sich nicht ganz entscheiden kann, ob er fruehlinglich werden will, bin stolz, dass ich es geschafft hab, die Waschmaschine anzuschmeissen (trotz Proteste) und laechel (wenn auch nicht so zugedroent, die die Damen auf den Babyproduktfotos). Denn dies ist die besondere und ach so kurze Zeit, in der mein Herzschlag und mein weicher Bauch genug sind, um meinem Kind alle Sicherheit und Zufriedenheit dieser Welt zu geben. Und zum Glueck ist keiner hier, der davon Fotos macht...
Ich dagegen sitze mitten am Tag ungeduscht, mit verwuestetem Haar und im Schlafanzug in meinem Wohnzimmer und bin froh, dass sich mein Baby (im Partnerlook gestylt...) nun endlich entschlossen hat, dass es vorwaerts zusammengerollt auf meinem Schoss und gegen meine Brust gelegt ein knurrendes Nickerchen halten will (erstaunlich, was fuer Toene schlafende Babys von sich geben). Das ist eine Position, in der ich auf meinem Labtop tatsaechlich mal beidhaendig tippen kann. Also guck ich aus dem Fenster in den Tag hinein, der sich nicht ganz entscheiden kann, ob er fruehlinglich werden will, bin stolz, dass ich es geschafft hab, die Waschmaschine anzuschmeissen (trotz Proteste) und laechel (wenn auch nicht so zugedroent, die die Damen auf den Babyproduktfotos). Denn dies ist die besondere und ach so kurze Zeit, in der mein Herzschlag und mein weicher Bauch genug sind, um meinem Kind alle Sicherheit und Zufriedenheit dieser Welt zu geben. Und zum Glueck ist keiner hier, der davon Fotos macht...
Donnerstag, April 09, 2009
Mutterflirt
Neue Freundinnen finden wollen ist ja aehnlich, wie wilde Katzen fangen oder mit Maennern flirten: Man sieht ein Exemplar, das einem gefaellt und dann versucht man, es anzulocken, waehrend man gleichzeitig so schraeg zur Seite guckt, als ob einem das alles gar nicht wichtig waere. Damit man die Jagdbeute nicht verscheucht... und wenn's nicht klappt, oder man beim Naeherkommen sieht, dass das ja ein fieses Vieh ist, kann man sich immer noch so mit der Hand durchs Haar streichen, als haette man gar nicht gewunken.
Mein erstes Muetter-Blind-Date war ganz unglaublich nett, aber so in dem Sinne, wie mein alter Freund A. das mit Ekel im Gesicht sagte: "Wenn eine Frau zu Dir sagt: 'Du bist echt total nett...', dann weisst Du, das dieser Satz mit 'aber...' weitergeht." Also, die Dame und ihr Baby waren total nett, aber wir hatten einander nichts zu sagen. Mein Mann findet das erstaunlich, dass Frauen sich in so einer Situation trotzdem zwei Stunden lang angeregt unterhalten koennen.
Gestern bei der schicken Muttergruppe waren zwei dabei, die gefielen mir schon besser, wir haben Telefonnummern ausgetauscht und ich bin ganz stolz auf mich, dass ich mich getraut hab, eine von ihnen heute zum Spazierengehn anzurufen. Nun fange ich also langsam an, auch das Sozialleben einer Mutter zu haben, nicht nur eine Milchbar zu sein. Es bestehen also doch noch Chancen, dass ich meine geistige Gesundheit behalte / wiederkriege...
Mein erstes Muetter-Blind-Date war ganz unglaublich nett, aber so in dem Sinne, wie mein alter Freund A. das mit Ekel im Gesicht sagte: "Wenn eine Frau zu Dir sagt: 'Du bist echt total nett...', dann weisst Du, das dieser Satz mit 'aber...' weitergeht." Also, die Dame und ihr Baby waren total nett, aber wir hatten einander nichts zu sagen. Mein Mann findet das erstaunlich, dass Frauen sich in so einer Situation trotzdem zwei Stunden lang angeregt unterhalten koennen.
Gestern bei der schicken Muttergruppe waren zwei dabei, die gefielen mir schon besser, wir haben Telefonnummern ausgetauscht und ich bin ganz stolz auf mich, dass ich mich getraut hab, eine von ihnen heute zum Spazierengehn anzurufen. Nun fange ich also langsam an, auch das Sozialleben einer Mutter zu haben, nicht nur eine Milchbar zu sein. Es bestehen also doch noch Chancen, dass ich meine geistige Gesundheit behalte / wiederkriege...
Mittwoch, April 08, 2009
Ersatz
Mandelmilch, Erdnussbutter, Ziegenkaese... ja, ich geb's zu, wir haben sogar schon ueberlegt, ob und wie man aus Muttermilch Buttermilch machen kann (die Idee aber verworfen, weil das erstens irgendwie eklig ist und zweitens nicht genug Nachschub produziert wird). Das Einzige, was als Kuhmilch-Ersatz ueberhaupt nicht geht, ist Sojamilch. Die schmeckt nach Mottenkugeln und Kastanien vom letzten Jahr, damit kann man sich so richtig den Kaffee versauen.
Aber, hey, schwarzer Kaffee ist gut fuer die Figur, Baby geht's besser und Ziegen sind meine Helden!
Aber, hey, schwarzer Kaffee ist gut fuer die Figur, Baby geht's besser und Ziegen sind meine Helden!
Montag, April 06, 2009
Wir sind die Schmuddelkinder
Capitol Hill ist die schoene Wohngegend um das Capitol rum, wo lauter Lobbyisten, Anwaelte, Regierungsleute und ihre schicken jungen Familien in aufgemoebelten Backsteinhaeuschen wohnen.
Vor ein paar Jahren haben die Immobilienhanseln hier beschlossen, dass sich unsere Gegend besser verkauft, wenn man sie umbenennt und so tut, als sei sie ein Teil von Capitol Hill - obwohl unsere Backsteinhaeuser noch im Urzustand sind, an jedem Ende der Strasse ein Block sozialer Wohnungsbau steht und die Polizei davor Tag und Nacht mindestens ein Auto stationniert hat...
Wie auch immer, weil wir zu Capitol Hill gehoeren, bin ich nun auch Mitglied der "Moms on the Hill" und bin als Schmuddelkind mit den anderen Kindern spielen gegangen. Ich musste doch ueber mich lachen, dass ich weder mich selbst, noch mein Baby fuer die Muettergruppe aufgetakelt hatte. Von wegen Birkenstocks und Strampelanzug... Noch mehr amuesierte mich aber, dass ich - obwohl das Aufputzen von 3 Wochen alten Babys Quatsch ist - am Wochenende gleich in den Babyshop gelaufen bin, ein Outfit fuer naechste Woche kaufen.
Aber letztlich sollte ich vermutlich einfach zugeben: Wir wohnen auf dieser Seite der Hauptstrasse, weil wir uns hier einfach wohl und zu Hause fuehlen und weil's bei den Schmuddelkindern so viel gemuetlicher ist als auf Designermoebeln. Und als eine der Muetter erzaehlte, wie ihre Tochter eine Woche lang nicht "Number 2" gemacht hat (also "nicht gekackt hat" fuer Vornehme), da wusste ich: Bevor ich die Ausscheidungen meiner Tochter numeriere, bleib ich doch lieber stolzes Schmuddelkind und singe meine eigenen Lieder...
Vor ein paar Jahren haben die Immobilienhanseln hier beschlossen, dass sich unsere Gegend besser verkauft, wenn man sie umbenennt und so tut, als sei sie ein Teil von Capitol Hill - obwohl unsere Backsteinhaeuser noch im Urzustand sind, an jedem Ende der Strasse ein Block sozialer Wohnungsbau steht und die Polizei davor Tag und Nacht mindestens ein Auto stationniert hat...
Wie auch immer, weil wir zu Capitol Hill gehoeren, bin ich nun auch Mitglied der "Moms on the Hill" und bin als Schmuddelkind mit den anderen Kindern spielen gegangen. Ich musste doch ueber mich lachen, dass ich weder mich selbst, noch mein Baby fuer die Muettergruppe aufgetakelt hatte. Von wegen Birkenstocks und Strampelanzug... Noch mehr amuesierte mich aber, dass ich - obwohl das Aufputzen von 3 Wochen alten Babys Quatsch ist - am Wochenende gleich in den Babyshop gelaufen bin, ein Outfit fuer naechste Woche kaufen.
Aber letztlich sollte ich vermutlich einfach zugeben: Wir wohnen auf dieser Seite der Hauptstrasse, weil wir uns hier einfach wohl und zu Hause fuehlen und weil's bei den Schmuddelkindern so viel gemuetlicher ist als auf Designermoebeln. Und als eine der Muetter erzaehlte, wie ihre Tochter eine Woche lang nicht "Number 2" gemacht hat (also "nicht gekackt hat" fuer Vornehme), da wusste ich: Bevor ich die Ausscheidungen meiner Tochter numeriere, bleib ich doch lieber stolzes Schmuddelkind und singe meine eigenen Lieder...
Freitag, April 03, 2009
Das machen wir doch im Schlaf
Also fuer's Baby sorgen: Da sind wir jetzt schon so erfahren drin (Ha!), dass wir quasi gar nicht mehr aufwachen, waehrend wir uns nachts um ihre Beduerfnisse kuemmern. Wenn zum Beispiel mein Mann schlaftrunken mir seinen kleinen Finger in den Mund steckt, damit das Baby aufhoert zu quaecken.
Sarah sagte darauf: "Knapp vorbei ist auch daneben!" (in Babysprache heisst das: Uaaaaeeeeee!)
Sarah sagte darauf: "Knapp vorbei ist auch daneben!" (in Babysprache heisst das: Uaaaaeeeeee!)
Donnerstag, April 02, 2009
Kannste mir ma was Milch pumpen?
Alle pumpen. Hier, wo alle Welt von den Vorteilen des Stillens ueberzeugt ist, gleichzeitig angestellten Muettern nur 6 Wochen Babyzeit zugebilligt wird, misst sich die Mutterfreundlichkeit von Unternehmen vor allem daran, ob sie einen Pumpraum anbieten und eine unternehmenseigene Hochleistungspumpe, mit der sich die Muetter waehrend der Arbeit noch schneller und effizienter entleeren koennen.
Der Pumpraum wird vor allem deshalb geschaetzt, weil hier Buerotueren aus Prinzip nicht abschliessbar sind und haeufig sogar aus Glas (damit drinnen nicht unkontrolliert boese Sachen passieren) - wenn man ueberhaupt ein Buero hat und nicht ein Cubicle, also eine mit Pappwaenden abgetrennte Ecke im Grossraumbuero. Da die Amerikaner auch noch so eine Angst vor der nackten Brust haben, kann da das Pumpen durchaus zum Versteckspiel auf dem Damenklo werden.
So ne Pumpe, fuer die, die das noch nie gesehn haben, erinnert verdaechtig an eine Melkmaschine im Kuhstall und beim Pumpen, tut mir leid, fuehlt man sich auch irgendwie als Teil eines halbindustriellen Kinderaufzuchtprogramms. Ok, ich geb's ja zu, wenn mein Mann nachts um zwei eine abgepumpte Flasche geben kann, statt mich aufzuwecken, dann find ich Melkmaschinen super. Aber ich bin auch froh, dass mir meine momentane Arbeitssituation erlaubt, noch ein bisschen laenger das echte Kind an die echte Brust zu legen.
Ein Artikel im New Yorker zum gleichen Thema (also zum Thema Pumpen, nicht zum Thema Evas echte Brust...) wagte es zu bemerken, dass noch gar nicht klar ist, ob die positiven Effekte des Stillens tatsaechlich alle von der chemischen Zusammensetzung der Muttermilch kommen, oder moeglicherweise auch von dem koerperlichen und emotionalen Prozess des Kind-an-Brust-Legens...
Der Pumpraum wird vor allem deshalb geschaetzt, weil hier Buerotueren aus Prinzip nicht abschliessbar sind und haeufig sogar aus Glas (damit drinnen nicht unkontrolliert boese Sachen passieren) - wenn man ueberhaupt ein Buero hat und nicht ein Cubicle, also eine mit Pappwaenden abgetrennte Ecke im Grossraumbuero. Da die Amerikaner auch noch so eine Angst vor der nackten Brust haben, kann da das Pumpen durchaus zum Versteckspiel auf dem Damenklo werden.
So ne Pumpe, fuer die, die das noch nie gesehn haben, erinnert verdaechtig an eine Melkmaschine im Kuhstall und beim Pumpen, tut mir leid, fuehlt man sich auch irgendwie als Teil eines halbindustriellen Kinderaufzuchtprogramms. Ok, ich geb's ja zu, wenn mein Mann nachts um zwei eine abgepumpte Flasche geben kann, statt mich aufzuwecken, dann find ich Melkmaschinen super. Aber ich bin auch froh, dass mir meine momentane Arbeitssituation erlaubt, noch ein bisschen laenger das echte Kind an die echte Brust zu legen.
Ein Artikel im New Yorker zum gleichen Thema (also zum Thema Pumpen, nicht zum Thema Evas echte Brust...) wagte es zu bemerken, dass noch gar nicht klar ist, ob die positiven Effekte des Stillens tatsaechlich alle von der chemischen Zusammensetzung der Muttermilch kommen, oder moeglicherweise auch von dem koerperlichen und emotionalen Prozess des Kind-an-Brust-Legens...
Mittwoch, April 01, 2009
Farbe
Unsere (weisse) Nachbarin beugte sich ueber Sarah und sagte: "Die hat aber eine schoene... Haut." Natuerlich wollte sie sagen "Farbe", dass darf man aber nicht, schliesslich ist das ja hier Amerika und wenn man bei einem relativ hellen Gemischtkind sagt, dass es eine schoene Farbe hat, dann ist das natuerlich gleich rassistisch. Ach, ach...
Dabei wissen wir ja eh noch nicht, was da am Ende rauskommt. Geboren werden alle schwarzen Kinder weiss, um dann am Licht nachzudunkeln. Man sagt, dass die Ohren von Anfang an die angestrebte Farbe haben. Wenn das stimmt, dann wird sie noch ein ganz klein wenig dunkler, als sie jetzt ist, also Milchkaffee mit viel Milch.
Dabei wissen wir ja eh noch nicht, was da am Ende rauskommt. Geboren werden alle schwarzen Kinder weiss, um dann am Licht nachzudunkeln. Man sagt, dass die Ohren von Anfang an die angestrebte Farbe haben. Wenn das stimmt, dann wird sie noch ein ganz klein wenig dunkler, als sie jetzt ist, also Milchkaffee mit viel Milch.
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