Donnerstag, März 26, 2009

Was fuer'n Test?

Langsam komm ich dazu, ein paar Seitenpfade meiner Krankenhauserlebnisse aufzuschreiben (wer Details zur Hauptvorstellung haben will, muss sich schon persoenlich melden. Ich finde das immer eigenartig, dass Leute ihre Geburtsvideos mit allen Details ins Internet stellen. Wer will denn sowas?).

Die erste Untersuchung im Krankenhaus war in so einem altmodischen Raum, wo mehrere Liegen nur mit Vorhaengen voneinander abgetrennt waren. Statt Fernsehn hatten wir in der Wartezeit Nachbarn im naechsten Kabaeuschen als Unterhaltung. Die waren, was man politisch korrekt afroamerikanische Innenstadtbewohner (und inkorrekt: schwarze Prolls) nennt. Sie sollte die Geburt eingeleitet bekommen. Die Krankenschwester fragte: Verstehen Sie, was ich sage? Im Telefonat mit Oma hoerten wir, dass die Dame alles genau verstanden hatte: "Die stecken mir dann so ne Pille in die Dingens-wie-heisst-das-noch. Und dann geht's morgen los..." Der dazugehoerige Mann tigerte die ganze Zeit auf und ab und fluchte: "Scheisse, ich muss doch morgen frueh zum Piss-Test, so n Mist, ich muss doch zum Piss-Test, muss das denn morgen sein?"

Piss-Test? Ja, genau, Bewaehrungsauflage nach Drogendelikten, regelmaessiger Urin-Test, ob man denn noch clean ist.

Spaeter erzaehlte mir meine Lieblingsschwester von ihrer Arbeit auf der Saeuglings-Intensivstation: "Das Haerteste da ist, dass es so viele Babys von "Innenstadtbewohnern" gibt, die sich nen feuchten Scheiss drum kuemmern, ob ihr Kind durchkommt. Da paeppeln wir die kleinen Wuermer muehsam auf und muessen die danach an solche Eltern abgeben."

Unseren Innenstadtbewohnern im Nachbarzelt muss man ja noch zugute halten, dass der Kindsvater da war und wirklich gerne bei der Geburt dabei sein wollte. Piss-Test hin oder her...

Keine Kommentare: