Sonntag, Oktober 19, 2008

Ghandi: Passiver Widerstand ist Scheisse!

Mein kenianischer Taxifahrer hat dreieinhalb Jahre in Indien studiert. Seine Eltern dachten sich: "Wenn wir den Jungen in Amerika studieren lassen, bleibt der da, aus Indien kommt er sicher zurueck." Da haben sie wohl recht gehabt. Als ich ihn fragte, wie Indien so ist, schliesslich war ich noch nie da, erzaehlt er mir als erstes Folgendes:

Als Ghandi seine Landsleute zum gewaltfreien Widerstand gegen die Briten aufrief, empfahl er folgende Strategie: “Kackt in jede Ecke unseres Landes ohne Scham und Zurueckhaltung. Irgendwann wird es hier so stinken, dass die Englaender freiwillig nach Hause gehn.”

Wenn ich sage, dass Kenianer und Inder eine leicht angespannte Beziehung zueinander haben, dann ist das eine masslose Untertreibung. Ein grosser Teil des Geschaeftslebens hier ist seit Generationen in Indischer Hand, was den Kenianern nicht gefaellt. Und viele Inder sind ziemlich rassistisch. In Bolgatanga fanden die schleimigen Indischen Geschaeftsleute es immer unverstaendlich, dass ich in der Disco lieber meine Zeit mit meinen Ghanaischen Freunden verbrachte, als mich von ihnen anmachen zu lassen, obwohl ich doch weiss bin und sie braun und die Ghanaer schwarz. Ist es nicht offensichtlich, dass sie besser sind, weil sie die bessere Hautfarbe haben. Mein Taxifahrer jedenfalls hatte kein Verlangen, sich nach dem Studium in Indien niederzulassen und war schockiert, wie rassistisch selbst seine akademisch gebildeten Kollegen waren.

Irgendwie amuesant, dass ein Kenianer einer Europaerin sagt: “Das erste, was Dich in Indien erwartet, ist ein krasser Kulturschock.” Ich bin gespannt. Gleich geht’s los.

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