Samstag, Juni 28, 2008
Mobile Fussdusche
Grade eben wurden wir beim Ausgehen in Accra vom Regen ueberfallen. Natuerlich war das Vordach der Bar, auf deren Terrasse wir sassen, nicht regendicht und es regnete uns in Glas und den Musikern in die Trommelh. Aber dass es mir im Taxi bei geschlossenem Fenster auf die Fuesse regnete, und das sogar, als der Regen ausserhalb des Autos schon aufgehoert hatte, stimmte mich dann doch nachdenklich. Ach Ghana.
Donnerstag, Juni 26, 2008
Wo bleibt der schlechte Kaffee
Sitze in meinem Hotel Zimmer in Tesano/Accra und arbeite. Affenarbeit: Krakelige mehrfarbige gemalte Netzwerke in Computertabellen transferieren. Vermisse meine Mutter, die in Hotels immer an meine Tuer klopft und ruft: Willste Kaffee? Und ich sag ja, obwohl ich schon das Zittern hab und dann gibts superstarken schwarzen Nescafe in ner Metalltasse, an der man sich die Lippen verbrennt. Komisch, was man vermissen kann. Und das, obwohl ich doch nen Wasserkocher im Zimmer hab. Aber der klopft halt nicht an die Tuer und nennt mich "Kind!" oder fragt "Wie isset?"
Mittwoch, Juni 25, 2008
Amerika tut Dir gut!
sagt Daniel, mein Gaertner in Accra. Dabei macht er diese Geste, wo man die Arme anwinkelt und beide Faeuste so bewegt, als haette man zwei Seile in den Haenden, die man nach unten zieht. Was bedeutet: Du siehst gesund aus. Oder: Du bist aber schoen fett geworden. Ich sage ihm nicht, dass der Effekt groesstenteils von meinem neuen push-up BH herruehrt. Ich weiss auch nicht, warum der hier dauernd vorkommt (s.u., mein Versuch, einen Metalldetektor zu ueberlisten)
Montag, Juni 23, 2008
Cooler Trick und oemmesons!
Der Flughafen und das Internet sind wie das richtige Leben: Fuer Reiche ist's umsonst (oemmesons, wie man bei uns in Dueren sagt), fuer Arme kostet's was und Gerissenne kriegen's umsonst, ohne reich zu sein.
Wie? Also, wer viel fliegt oder business class, der sitzt in der VIP Lounge und geniesst Wireless Access oemmesons. Im Rest der Flughaefen gibt es inzwischen meistens irgendein Angebot von der Telecom oder so, wo man horrende Minutenpreise mit seiner Kreditkarte bezahlen kann, falls man seinen eigenen Computer dabei hat. Wenn man noch aermer ist und keinen Computer mitbringt, dann kann man schonmal sein letztes Hemd ausziehn und im Internetcafe gegen fuenf Minuten Internet eintauschen.
Wie man internet umsonst kriegt, ohne reich zu sein? In der Naehe der Reichen rumhaengen: Weil das Signal fuer Wireless sich von den Waenden nicht aufhalten laesst, reicht es, in der Naehe der Business Lounge rumzulungern, um genauso kostenlos online zu gehn.
Wie? Also, wer viel fliegt oder business class, der sitzt in der VIP Lounge und geniesst Wireless Access oemmesons. Im Rest der Flughaefen gibt es inzwischen meistens irgendein Angebot von der Telecom oder so, wo man horrende Minutenpreise mit seiner Kreditkarte bezahlen kann, falls man seinen eigenen Computer dabei hat. Wenn man noch aermer ist und keinen Computer mitbringt, dann kann man schonmal sein letztes Hemd ausziehn und im Internetcafe gegen fuenf Minuten Internet eintauschen.
Wie man internet umsonst kriegt, ohne reich zu sein? In der Naehe der Reichen rumhaengen: Weil das Signal fuer Wireless sich von den Waenden nicht aufhalten laesst, reicht es, in der Naehe der Business Lounge rumzulungern, um genauso kostenlos online zu gehn.
In Marroco spricht mein blog Arabisch
Das ist vielleicht eigenartig, ueberall, wo es heissen muesste "Passwort" oder "Name" steht ein arabisches Geschlaengel, das ich nicht lesen kann, blos weil ich aus Casablanca ans Internet geh. Ich werde die 8 Stunden Aufenthalt im Flughafen verbringen und arbeiten, also seh ich nicht viel davon, was hier anders oder eigenartig ist. Obwohl, ich hab glaub ich schon frueher ueber die kulturellen Eigenarten der Toilettenbaukunst berichtet: Hier am Flughafen liegen Damen- und Herrentoilette 200 Meter auseinander. Weil das nicht geht, dass das so nebeneinander passiert. Und, ehrlich gesagt, find ich das gar nicht mal unverstaendlich...
Zackzack
Ich hab noch vier Minuten im Internet auf dem Lissaboner Flughafen, was kann ich da zackzack schreiben. Dass die Pfirsische hier einem die Wangen runterlaufen, wenn man reinbeisst. Dass es in der Markthalle frische Thunfische gibt, die so gross sind, wie ich. Dass ich mich jetzt ueber Casablanca nach Ghana aufmache. 8 Stunden Aufenthalt in Marroco.
Sonntag, Juni 22, 2008
Auf’n Hintern
Dass es das noch gibt! Junge braungebrannte Kerle, die auf dem Motorroller die Kuestenstrasse runterbrausen, an ner blonden Frau vorbei fahren, langsamer werden und der Kerl , der hinten drauf sitzt, haut ihr klatschend auf den Po. Natuerlich hab ich einen erstaunt-veraergerten Ton von mir gegeben. Aber das ist so laecherlich dem mediterranen Klischee folgend, dass ich nicht mal wirklich wuetend werden konnte.
Die Konferenz ist zu Ende und meine neuen Freunde haben mich zu sich nach Hause eingeladen und wir waren eben am Strand. Komplett mit zischenden Jungs und Maedels, deren Bikini-Oberteile grade mal die Brustwarzen bedecken. Ach, ich hab so lange nicht mehr einfach und harmlos in Europa Urlaub gemacht.
Die Konferenz ist zu Ende und meine neuen Freunde haben mich zu sich nach Hause eingeladen und wir waren eben am Strand. Komplett mit zischenden Jungs und Maedels, deren Bikini-Oberteile grade mal die Brustwarzen bedecken. Ach, ich hab so lange nicht mehr einfach und harmlos in Europa Urlaub gemacht.
Freitag, Juni 20, 2008
Ueberwaeltigt
Von Lissabon kann ich nicht viel erzaehlen. Ich seh's vom Fenster meines Jugendherbergszimmers wenn ich ueber's Wasser schau. Aber ich bin viel mehr damit beschaeftigt, ununterbrochen mit lauter Leuten zu reden, die sich in den gleichen Bereichen tummeln, in die ich hin will und die mich damit gluecklich machen. Sonst gibt's nix zu berichten, nur viel zu verdauen.
Mittwoch, Juni 18, 2008
We don't give sex!
Sagte eine portugisische Supermarktkassiererin zu mir. Erst hatte sie versucht, mir das auf Portugisisch zu erklaeren. "Wir geben keinen Sex"? Sie hatte ein kleines handgeschriebenes Zettelchen, von dem sie diesen Satz ablas...
Na dann. Hab ich ja Glueck gehabt...
Als ich mir den Zettel genauer ansah, wurde mir klar, dass sie vermutlich sagen wollte:
We don't give sacks! (Wir geben keine Saecke) und meinte
We don't give bags! (Wir geben keine Tueten).
Na dann. Hab ich ja Glueck gehabt...
Als ich mir den Zettel genauer ansah, wurde mir klar, dass sie vermutlich sagen wollte:
We don't give sacks! (Wir geben keine Saecke) und meinte
We don't give bags! (Wir geben keine Tueten).
Dienstag, Juni 17, 2008
Packe meine Koffer schoen und gut...
Das heisst noch lange nicht, dass sie auch da ankommen, wo ich hinfliege. Sitze am Flughafen von Lissabon, mein Koffer ist irgendwo im interkontinentalen Niemandsland und das einzige, was ich anzuziehen hab, sind wirklich gemuetliche Flugzeugklamotten. Nicht wirklich Konferenztauglich. Nun, die Dame am Schalter ermutigte mich, auf die Kosten der Fluggesellschaft einkaufen zu gehn und jetzt weiss ich schon, womit ich den heutigen Tag verbringen kann. Wie schoen, wenn man ein bisschen frueher ankommt, als geplant.
Amuesant fuer Zuschauer war sicherlich mein Verhalten am Flughafen in Washington: Das Ding (wie auch immer die heissen) das biept, wenn man Metall am Koerper traegt biepte und biepte und biepte... Mein winziges Halskettchen? Nein. Biep! Was hab ich denn sonst noch am Koerper, was sich so benehmen koennte. Das einzige, was mir noch einfiel, war meine neuer BH. Soll ich etwa wieder zurueck auf Los gehn, meine Sachen einsammeln, mich auf ner Toilette umziehn und dann wieder hinten anstellen? Hm. hm... Schwupps, das geht doch auch irgendwie mit Rumgewurschtel durch die T-Shirt Aermel und wir wissen ja, wenn man so tut, als sei das ganz normal, was man tut, denken die anderen das Gleiche... Oder so... Kann man sich zumindest einreden. Natuerlich war es nicht der BH. Biep. Schliesslich half mir die Dame hinter mir: Ist das vielleicht Ihre Haarspange? Tja, wer hat schon Augen am Hinterkopf...
Amuesant fuer Zuschauer war sicherlich mein Verhalten am Flughafen in Washington: Das Ding (wie auch immer die heissen) das biept, wenn man Metall am Koerper traegt biepte und biepte und biepte... Mein winziges Halskettchen? Nein. Biep! Was hab ich denn sonst noch am Koerper, was sich so benehmen koennte. Das einzige, was mir noch einfiel, war meine neuer BH. Soll ich etwa wieder zurueck auf Los gehn, meine Sachen einsammeln, mich auf ner Toilette umziehn und dann wieder hinten anstellen? Hm. hm... Schwupps, das geht doch auch irgendwie mit Rumgewurschtel durch die T-Shirt Aermel und wir wissen ja, wenn man so tut, als sei das ganz normal, was man tut, denken die anderen das Gleiche... Oder so... Kann man sich zumindest einreden. Natuerlich war es nicht der BH. Biep. Schliesslich half mir die Dame hinter mir: Ist das vielleicht Ihre Haarspange? Tja, wer hat schon Augen am Hinterkopf...
Montag, Juni 16, 2008
Ich packe meinen Koffer....
Und mach mich auf in's sonnige Portugal. Nach viel Haengen und Wuergen bin ich nun zuversichtlich, meine ersten Auftraege oder Anfragen trudeln ein, ich sehe, dass mein Mitbewohner in Ghana recht hatte: Sobald die wissen, dass Du auf dem Markt bist, werden Dinge passieren. Und wo ich zunaechst das Gefuehl hatte, ich werde um jeden Tag kaempfen muessen und Leute ueberzeugen, die sich nicht sicher sind, ob ich und meine Methoden nun wirklich passen, hab ich mich letzten Freitag dabei belauscht, dass ich sagte: Nun, Ihr muesst wissen, ob das passt, sagt mir einfach am Montag Bescheid, ob ich mir diese Tage freihalten soll oder nicht. Auf Wiedersehn.
Freitag, Juni 13, 2008
Eva gibt's ab naechste Woche tageweise
Naechsten Dienstag endet mein Angestelltenleben und ich springe ins kalte Wasser. In Bolga gab's nix zu kaufen ausser doetschige Tomaten, deshalb hab ich ein wenig Geld gespart und kann mir das leisten...
Als ich damals unter Schmerzen meine Magisterarbeit zu Ende gebracht hatte, sagte ich: "Ich werde nie mehr forschen!" Seitdem sind etwa sieben Jahre vergangen, in denen ich meine Doktorarbeit geschrieben hab und als Forscherin in Afrika war.
Aber diesmal mein ich's wirklich ernst. Meine imaginaere Visitenkarte sagt:
Eva S.
Kicks Ass
With a Smile
Also:
Eva S.
Tritt Sie in den Hintern
mit einem Laecheln
Auf schlau nennt sich sowas "facilitation" und dafuer kenn ich noch nicht mal das entsprechende deutsche Wort... Naja, siehe oben... Ich will Leuten dabei helfen, rauszufinden, was ihr Problem ist und wie sie das loesen koennen (wer lacht da und fluestert: "Da haste wohl Dein Hobby zum Beruf gemacht..."). Das kann - muss aber nicht - im Bereich Entwicklungshilfe stattfinden.
Grade eben hab ich meine ersten Tage verkauft, das heisst ich werde von meiner Konferenz in Lissabon nicht auf das Sofa der Eltern fliegen, sondern mal schnell in Ghana nach dem Rechten sehn (das ist gut, denn da gibt's noch nen Berg unverknoteter Enden, um die ich mich beim letzten Besuch nicht kuemmern konnte...) und dann meinen Freunden in Aethiopien guten Tag sagen, bevor ich am 6. Juli wieder in Washington ankomme.
Meine zukuenftigen Ex-Kollegen schaun mich mit grossen Augen an, wenn ich sage: Ich weiss auch nicht, was als Naechstes kommt - ausser, dass viel kaltes Wasser darin vorkommt. Einige beneiden meinen Mut, andere gucken so, als wollten sie schon mal anfangen fuer mich stellvertretend schlaflose Naechte haben.
Als ich damals unter Schmerzen meine Magisterarbeit zu Ende gebracht hatte, sagte ich: "Ich werde nie mehr forschen!" Seitdem sind etwa sieben Jahre vergangen, in denen ich meine Doktorarbeit geschrieben hab und als Forscherin in Afrika war.
Aber diesmal mein ich's wirklich ernst. Meine imaginaere Visitenkarte sagt:
Eva S.
Kicks Ass
With a Smile
Also:
Eva S.
Tritt Sie in den Hintern
mit einem Laecheln
Auf schlau nennt sich sowas "facilitation" und dafuer kenn ich noch nicht mal das entsprechende deutsche Wort... Naja, siehe oben... Ich will Leuten dabei helfen, rauszufinden, was ihr Problem ist und wie sie das loesen koennen (wer lacht da und fluestert: "Da haste wohl Dein Hobby zum Beruf gemacht..."). Das kann - muss aber nicht - im Bereich Entwicklungshilfe stattfinden.
Grade eben hab ich meine ersten Tage verkauft, das heisst ich werde von meiner Konferenz in Lissabon nicht auf das Sofa der Eltern fliegen, sondern mal schnell in Ghana nach dem Rechten sehn (das ist gut, denn da gibt's noch nen Berg unverknoteter Enden, um die ich mich beim letzten Besuch nicht kuemmern konnte...) und dann meinen Freunden in Aethiopien guten Tag sagen, bevor ich am 6. Juli wieder in Washington ankomme.
Meine zukuenftigen Ex-Kollegen schaun mich mit grossen Augen an, wenn ich sage: Ich weiss auch nicht, was als Naechstes kommt - ausser, dass viel kaltes Wasser darin vorkommt. Einige beneiden meinen Mut, andere gucken so, als wollten sie schon mal anfangen fuer mich stellvertretend schlaflose Naechte haben.
Dienstag, Juni 10, 2008
Was ist denn hier los?
Also, in diesem blog passiert im Moment viel zu wenig, weiss man ja gar nicht mehr, was Eva so anstellt. Das liegt daran, dass Eva das selbst auch nicht so recht weiss.
Ausserdem, wenn Ihr aufmerksam mitlest, geht es hier ja meist darum, was ich gesehn und beobachtet und erlebt hab und obwohl das manchmal recht persoenlich klingt, weiss ich natuerlich, dass ich hier im internet bin und nicht vor meinem Kamin sitze und einem guten Freund aus meiner Seele, meinem Privatleben oder dem Buero erzaehle.
Und im Moment bin ich einfach so damit beschaeftigt, rauszufinden, wie das echte eigene Leben weitergeht, dass ich mich kaum darauf konzentrieren kann, was um mich rum passiert und was in Bolgatanga oder Washington kulturell bemerkenswert ist. Ich hoffe, dass das sich bald ein wenig einpendelt, denn das Leben macht doch viel mehr Spass, wenn man ueber die Eigenartigkeiten der Aussenwelt lachen kann...
Also, vielleicht werde ich Euch naechste Woche etwas mehr davon berichten koennen, wie's in Portugal aussieht, schmeckt und sich anfuehlt. Ob ich direkt im Anschluss einen weitern kleinen Abstecher nach Ghana und nach Nigeria machen kann, ist noch nicht klar. Wird aber heiss diskutiert. Nigeria waere neu und irgendwie hab ich im letzten Jahr immer mehr Lust, da mal hinzufahren, weil ich Nigerianer so energiegeladen und humorvoll und schlitzohrig finde.
Ausserdem, wenn Ihr aufmerksam mitlest, geht es hier ja meist darum, was ich gesehn und beobachtet und erlebt hab und obwohl das manchmal recht persoenlich klingt, weiss ich natuerlich, dass ich hier im internet bin und nicht vor meinem Kamin sitze und einem guten Freund aus meiner Seele, meinem Privatleben oder dem Buero erzaehle.
Und im Moment bin ich einfach so damit beschaeftigt, rauszufinden, wie das echte eigene Leben weitergeht, dass ich mich kaum darauf konzentrieren kann, was um mich rum passiert und was in Bolgatanga oder Washington kulturell bemerkenswert ist. Ich hoffe, dass das sich bald ein wenig einpendelt, denn das Leben macht doch viel mehr Spass, wenn man ueber die Eigenartigkeiten der Aussenwelt lachen kann...
Also, vielleicht werde ich Euch naechste Woche etwas mehr davon berichten koennen, wie's in Portugal aussieht, schmeckt und sich anfuehlt. Ob ich direkt im Anschluss einen weitern kleinen Abstecher nach Ghana und nach Nigeria machen kann, ist noch nicht klar. Wird aber heiss diskutiert. Nigeria waere neu und irgendwie hab ich im letzten Jahr immer mehr Lust, da mal hinzufahren, weil ich Nigerianer so energiegeladen und humorvoll und schlitzohrig finde.
Montag, Juni 09, 2008
Wo ist Eva jetzt
In Washington.
(nur weil es scheint, dass niemand - ich eingeschlossen - mit meinen Reisetaetigkeiten in der Welt Schritt halten kann und ich dauernd emails kriege, die beginnen mit: "Keine Ahnung, wo Du grade bist, aber...")
Naechste Woche dann wieder in Europa (Lissabon und vielleicht ein Abstecher nach Hause...)
(nur weil es scheint, dass niemand - ich eingeschlossen - mit meinen Reisetaetigkeiten in der Welt Schritt halten kann und ich dauernd emails kriege, die beginnen mit: "Keine Ahnung, wo Du grade bist, aber...")
Naechste Woche dann wieder in Europa (Lissabon und vielleicht ein Abstecher nach Hause...)
Sonntag, Juni 01, 2008
Die Wueste lebt - wo sie Lueste webt
Die Ueberschrift waehlte ich nur wie der Wiesel auf dem Kiesel bei Morgenstern: Des Reimes wegen. Was in Wirklichkeit lebt, ist die Kueche. Manchmal wird der Vegetarismus von ganz unerwarteten Seiten bedroht. Eine Aubergine zum Beispiel, so ein harmloses (man koennte auch sagen langweiliges) freundliches Gemuese… Als ich sie aufschnitt, dachte ich noch: Was sind die Kerne so dunkel? Ist die vielleicht ueberreif? Da hier Misstrauen das erste Gesetz der guten Ernaehrung ist, popelte ich ein wenig mit dem Messer in der Aubergine rum, woraufhin sich ein kleines Wuermchen um die Messerspitze wickelte und mich auf seine Kollegen aufmerksam machte, die das Gemuese zu ihrer Heimat gemacht hatten.
Natuerlich ist das fies und ich hab die Herrschaften den Huehnern vorgeworfen. Aber so richtig abgrundtief geekelt hab ich mich nicht, das hab ich mir fuer mein Ruehrei aufbewahrt. Perlhuehner sind hier das eingeborene Huhn und duerfen so frei laufen, wie sie wollen. Dabei vergnuegen sich Perlhuehner und Perlhaehne, dass es jedem Tierrechtler eine Freude waere. Die Eier werden ab und zu eingesammelt und auf dem Markt verkauft, die durchschnittliche Lufttemperatur hier entspricht so in etwa einem Brutkasten…
Ich hab ja schon haeufiger Eier mit Blutspuren gehabt und Mary ist ueberzeugt, dass die viel leckerer sind als ohne. Als ich dieses Ei aufschlug, schleimte der Inhalt nur zoegerlich in die Tasse, es war zu viel Festes und zu wenig Fluessiges. Blutfarben und gekruemmt wie ein Embryo lag das unfertige Kueken im Eiweissschleim. Ich bewahrte es fuer Mary auf, denn wir hatten schon oefter die Situation, dass ich etwas wegwarf (schimmeliges Brot, angefaultes Gemuese), was sie noch essbar fand. In diesem Fall waren wir uns aber einig, das war entweder zu spaet (fuer ein Ei) oder zu frueh (fuer ein Huhn).
Natuerlich ist das fies und ich hab die Herrschaften den Huehnern vorgeworfen. Aber so richtig abgrundtief geekelt hab ich mich nicht, das hab ich mir fuer mein Ruehrei aufbewahrt. Perlhuehner sind hier das eingeborene Huhn und duerfen so frei laufen, wie sie wollen. Dabei vergnuegen sich Perlhuehner und Perlhaehne, dass es jedem Tierrechtler eine Freude waere. Die Eier werden ab und zu eingesammelt und auf dem Markt verkauft, die durchschnittliche Lufttemperatur hier entspricht so in etwa einem Brutkasten…
Ich hab ja schon haeufiger Eier mit Blutspuren gehabt und Mary ist ueberzeugt, dass die viel leckerer sind als ohne. Als ich dieses Ei aufschlug, schleimte der Inhalt nur zoegerlich in die Tasse, es war zu viel Festes und zu wenig Fluessiges. Blutfarben und gekruemmt wie ein Embryo lag das unfertige Kueken im Eiweissschleim. Ich bewahrte es fuer Mary auf, denn wir hatten schon oefter die Situation, dass ich etwas wegwarf (schimmeliges Brot, angefaultes Gemuese), was sie noch essbar fand. In diesem Fall waren wir uns aber einig, das war entweder zu spaet (fuer ein Ei) oder zu frueh (fuer ein Huhn).
Wer hat unseren Inder geklaut???
Mein Lieblingsfahrer in Bolga, Mark hat uns ein Taxi organisiert, das unsere internationalen Gaeste vom Flughafen in Tamale 2 Stunden nach Bolga faehrt. Heute morgen rief Mark an und sagte: “Kannst Du bitte rausfinden, ob Deine Inderin noch am Flughafen ist? Kennedy (der Taximann) kann sie nicht finden!” “Kein Wunder, denn Deine Inderin ist ein Inder!”Also hatte der Taximann nach einer Frau ausschau gehalten und dafuer den Mann uebersehn.
Als ich unseren Inder anrief, sass der schon friedlich und vergnuegt in seinem Taxi. Dachte er. Ein Taxifahrer war auf ihn zugekommen und als der Inder ihn fragte: “Bist Du Kennedy? Sollst Du mich nach Bolga fahren?”, sagte Suleiman natuerlich: “Na sicher!” Schon klar… Gluecklicherweise erwischte ich die beiden als sie erst ein paar Kilometer vom Flughafen weg waren und so musste Suleiman zugeben, dass er nicht Kennedy heisst und unseren Inder an seinen rechtmaessigen Fahrer abgeben.
Eigenartig, meine Vorstellung von Indien und indischen Taxifahrern haette mich vermuten lassen, dass man da auf solche Tricks vorbereitet wird.
Als ich unseren Inder anrief, sass der schon friedlich und vergnuegt in seinem Taxi. Dachte er. Ein Taxifahrer war auf ihn zugekommen und als der Inder ihn fragte: “Bist Du Kennedy? Sollst Du mich nach Bolga fahren?”, sagte Suleiman natuerlich: “Na sicher!” Schon klar… Gluecklicherweise erwischte ich die beiden als sie erst ein paar Kilometer vom Flughafen weg waren und so musste Suleiman zugeben, dass er nicht Kennedy heisst und unseren Inder an seinen rechtmaessigen Fahrer abgeben.
Eigenartig, meine Vorstellung von Indien und indischen Taxifahrern haette mich vermuten lassen, dass man da auf solche Tricks vorbereitet wird.
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