... weckte mich meine Mutter gestern morgen.
Wie jetzt?
Genau wie ich Dir sage!
In Ghana hab ich gelernt, morgens von null auf hundert in einer Sekunde zu sein, wenn etwa um sechs Uhr morgens unangekuendigter Besuch kam. Deshalb kann ich auch reagieren, ohne wirklich vorher aufwachen zu muessen. Also bin ich aufgestanden, hinter der Mutter hergetrottet, hab mir die Geschichte erzaehlen lassen und wir haben angefangen zu putzen.
Sie hatte den Kamin sauber gemacht, die Asche des Vorabends in den Plastikmuelleimer in der Kueche getan und ist duschen gegangen. Als sie zurueckkam, war die Luft undurchdringlich schwarz und die Flammen schlugen aus dem schmelzenden Muelleimer. Als sie mich weckte hatte sie die Flammen geloescht, die Waende, Decken, Lampen, Schokoladenweihnachtsmaenner, Orchideen und andere Stehruemmchen waren mit Asche bedeckt und es stank ungesund. In zwei Stunden kommen die Fruehstuecksgaeste und los gehts.
Waehrend ich schwarze Plastikfaeden von den Deckenecken wischte, dachte ich an etwas ganz Anderes... Vor zwei Jahren in Burkina Faso haben wir zusammen bei einer Toepferin einen Krug gekauft und sie schenkte uns vier Ton-Koepfe dazu, von denen zwei in Dueren und zwei in Bolga ihre neue Heimat bezogen. Vorgestern stiess jemand hier einen von der Fensterbank, der Kopf zerbrach und in dem Hohlraum fanden wir ein Gewoelle von schwarzen Haaren. In halbem Grusel und halbem Scherz sagte ich zu meinen Eltern: Zusammenkleben, Wolle wieder reinstecken, ich glaub zwar nicht dran aber das sieht aus wie vom Jujumann. Nicht dass der sich noch raecht, weil wir ihn kaputtgemacht haben. Und wie ich so staubsaugte und schrubbte, dachte ich nur: So'n Tonkopf kennt sich mit Feuer wohl aus...
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