Mittwoch, August 31, 2005


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Mein Gummikoerper

Wenn ich nach Hause (Deutschland) komme, werde ich mit einem besorgten Blick empfangen: Meine Guete, Du hast aber abgenommen! Bei meiner Rueckkehr nach Bolga begruesst mich meine Nachbarin mit einem breiten Grinsen: Wow, you’ve grown fat (Wow, Du bist aber fett geworden!). Beides als Kompliment gemeint. Und beides Quatsch, denn ich hab gar keinen Gummikoerper und wenn jede dieser behaupteten Gewichtsveraenderungen tatsaechlich wahr waere, dann haette man mich in Deutschland laengst in einer Streichholzschachtel beerdigen koennen. Und in Ghana passte ich durch keine Tuer mehr.

It’s not easy to be a superstar

Es ist nicht leicht, ein Superstar zu sein. In Deutschland konnte ich mich von meinem Star-Status ein wenig erholen aber ich muss sagen, das war auch nicht einfach. Ich hab die ganze Zeit gedacht, irgendwas stimmt nicht mit mir oder meinem Outfit, keiner schaut mich an, gruesst mich, bewundert mich und rennt zu mir um mein Freund zu sein. Als ich nach erschoepfender Fahrt durch stroemenden Regen Freitag abend endlich in Bolga ankam, fingen meine Nachbarn vor ihren Haeusern spontan an, zu klatschen und Hurraaaa zu rufen. Eva ist wieder da! Mary kriegte sich kaum noch ein vor Freude und ich dachte: Is doch gar nicht so schlimm, Superstar zu sein...

(Gestern hatte ich Besuch von einer Witwe mit drei Kindern, die ungeduldig auf meine Rueckkehr gewartet hatte. Zwar kannte ich sie nicht, aber dennoch wollte sie mich bitten, ob ich ihr nicht irgendwie helfen koennte, sich selbst und die Kinder ueber die Runden zu bringen. Mein Nachbar draengt mich, ihm ein Visum nach Deutschland zu ermoeglichen. Alle wissen immer, wann ich wo mit wem war... Bitteschoen, das muss ein Missverstaendnis sein, ich wollte doch nur die Rosinen des Star-Status. Geht weg oh Ihr Beladenen dieser Erde...)

Donnerstag, August 25, 2005

Auf dem Sprung

Mein Heimtaturlaub und das Arbeitstreffen in Rom sind vorbei, jetzt steh ich auf dem Flughafen (Rom) und muss nur noch Schokolade fuer die Kinder meines Wachmanns kaufen, dann geht's zurueck nach Bolga...

Montag, August 15, 2005

Kleinste Moschee

Und zweitkleinste. Diese Fotos hab ich in grosser Eile ins Netz gestellt und nicht erklaert. Hier fragen mich jetzt alle, was das ist. Also: Die Upper East Region ist die am dichtesten besiedelte Region des Landes. Man muss schon mit Ghanaern unterwegs sein, um eine Ecke zu finden, wo man nicht dauernd auf Menschen trifft. Und das haben wir am Tag der kleinsten Moschee gemacht. Ein Bekannter zeigte mir und einigen Ghanaern, wo er gerne einen Hippie-Campingplatz fuer Europaer aufmachen moechte, ein lauschiges gruenes Tal, durch das sich ein kleiner Bach schlaengelt, mit ausladenden Baeumen und zwitschernden Voegeln und Wunderschoenheit. Er fuehrte uns eine grosse Runde durch die Gegend (und dann eine grosse Runde zurueck, weil der Fluss leider un-ueberquerbar war und dann bekam ich Hungerlaune und alles wurde schrecklich, aber das hat nichts mit kleinen Moscheen zu tun...). Und mitten im Nichts fanden wir diese Steine auf dem Boden. Das ist eine Moschee, sagte er. Ein Rechteck mit angeklebtem Halbrund, das zeigt an, in welche Richtung man beten muss, wenn man orientierungslos hier rumirrt. Die kleinste Moschee war so klein, dass ein ganzer betender Mensch gar keinen Platz in diesem Steingeviert hatte. Das ist also eher ein Wegweiser denn ein Raum, man kniet sich davor und verbeugt sich.

Sonntag, August 14, 2005

Heimaturlaub

In Europa ist es v'reckskalt, immer weiter regnet es und auf der Strasse ruft keiner Hello Hello! Dafuer kann man ins Kino gehn und ganz viele Sachen kaufen.

Donnerstag, August 04, 2005


Hirten schieben Kuh an meinem Buero vorbei Posted by Picasa

machen Spoekes Posted by Picasa

Verbuschung

Auf der Fahrt nach Tamale hab ich ein Taxi gesehn, dass von einer Gruppe Maenner umringt war, die irgendwas zu verladen schienen. Im Vorbeifahren sah ich dann was: Eine lebende zusammenschnuerte Kuh. Ins Taxi. Zum Markt.

Ansonsten hat diese Fahrt nach Tamale mich zum Flughafen gebracht von dem ich nach Accra geflogen bin und nun bin ich wieder mitten in der grossen Stadt. Meine Kollegen (Ghanaer und andere) hoeren sich amuesiert mein Dorfenglisch an.

Ich weiss nicht warum, vielleicht weil hier im Sueden Twi als uebergreifende Sprache von jedem gesprochen wird (im Norden spricht jeder was anderes) oder weil ich hier einfach nur mit aufstiefsorientierten Forschern zu tun hab und nicht mit den cool guys... jedenfalls hoer ich hier niemanden Pidgin English reden, waerend das im Norden eine sehr uebliche Sprache ist.

Und da ich eine grosse Vorliebe fuer Sprachen hab, die man faul lernen kann, allein durch zuhoeren (s. Afrikaans), hab ich den Plan, das nach zwei Jahren so zu sprechen, dass man mich ansehn muss, um meine Hautfarbe zu erkennen...

Das ist so eine eigenartige Sprache, denn es ist wirklich auf den ersten Blick komplett unverstaendliches Gibberish. Am Anfang musste ich ganz konzentriert hinhoeren um ueberhaupt zu hoeren, dass das keine afrikanisch afrikanische Sprache war. Vor allem, weil viele Leute sagen wir mal Frafra sprechen aber moderne Worte in Englisch einfliessen lassen.

Inzwischen wissen meine Kollegen im Norden, dass ich mich langsam eingehoert hab, weil ich auf das, was sie sagen, so reagiere, als sei's Englisch. Aber jetzt hab ich das Problem, dass um mich rum alle echt cool sind und ich bin die einzige, die spricht wie Fraeulein Rottenmeier. Und deshalb, wie gesagt, verschlunzt mein Englisch und die Grossstaedter lachen ueber mich. It's not easy-oh. (jedes Statement endet mit einem langgezogenen oh...)

Gastbeitrag

Reise-Sein
In Ghana ein Randgebiet
ausser Rand und Band geriet.
Felix

Montag, August 01, 2005


Wo ist Harry? Posted by Picasa

Zweitkleinste Moschee Posted by Picasa

kleinste Moschee Posted by Picasa