Montag, November 30, 2009
Medizinischer Sondermuell
In diese Kategorie fallen schmutzige Windeln hier. Ich wuerde ja eher sagen: Biologische Waffen. Trotzdem frage ich mich doch, was von uns erwartet wird, wenn die Muellabfuhr sich weigert, diesen Sondermuell mitzunehmen. Ok, was man macht, ist klar, die Windeln mit dem Rest mischen und hoffen, dass es nicht auffaellt. Aber erwarten die tatsaechlich, dass alle Eltern kleiner Kinder jede Woche zur Sondermuelldeponie fahren um diese Bomben loszuwerden?
Sonntag, November 22, 2009
No Wanderlust
"Wanderlust" ist genauso wie "Blitzkrieg" und "German Angst" ein relativ neues deutsches Wort das seinen Weg in den amerikanischen Sprachgebrauch gefunden hat. Deutsche Woerter, die sich hier einschleichen, bezeichnen normalerweise etwas, was dem Amerikaner an sich so fremd ist, dass er in der eigenen Sprache kein Wort dafuer kennt.
In Washington faellt das nicht so auf, weil da sowieso alles anders ist und ich mit Leuten aus der ganzen Welt zu tun hab. Aber wenn ich die Schwiegereltern in North Carolina auf dem Land besuche, merke ich ploetzlich, wie absolut German mein Spaziergehdrang ist. In Deutschland sind wir fest davon ueberzeugt, dass Babies jeden Tag an die frische Luft muessen und dass das auch fuer Erwachsene eine hervorragende Sache ist. Wenn ich hier vom deutschen Wandern und Spazierengehn erzaehle, sagen die: "Jaja, wir haben auch Leute, die hiking machen." Aber hiking ist wenn (relativ) junge Leute in Goretex Ausruestung in den Nationalpark fahren und sich da durch die Wildnis schlagen. Hiking ist deren spezielles Hobby, so wie andere Leute Ski fahren oder Kegeln.
Die Tatsache, dass ich jeden Tag mal fuer ein halbes Stuendchen an die frische Luft will, in den Park, an den Fluss oder nur die Strasse runter und dass ich das Gefuehl hab, irgendwas stimmt nicht, wenn ich das nicht kriege... das ist Deutsch. Und so schnapp ich mir (nach einer langen Diskussion: "Die werden ihr Auto anhalten und Dich fragen, ob alles ok ist!") Sarah und den Kinderwagen und laufe die Landstrasse entlang. Keiner haelt an. Aber all gucken und winken. Und haben zu Hause was zu erzaehlen...
(In Ghana fanden mich auch alle komisch: In einem Land, wo die Armen nen halben Tag zu Fuss zum Markt gehn, um ihre zehn Tomaten zu verkaufen und dann wieder nen halben Tag zurueck gehn, ist der Gedanke, dass eine reiche Frau mit Auto freiwillig und ohne Ziel zu Fuss im Kreis rumgeht, einfach nur abstrus.)
In Washington faellt das nicht so auf, weil da sowieso alles anders ist und ich mit Leuten aus der ganzen Welt zu tun hab. Aber wenn ich die Schwiegereltern in North Carolina auf dem Land besuche, merke ich ploetzlich, wie absolut German mein Spaziergehdrang ist. In Deutschland sind wir fest davon ueberzeugt, dass Babies jeden Tag an die frische Luft muessen und dass das auch fuer Erwachsene eine hervorragende Sache ist. Wenn ich hier vom deutschen Wandern und Spazierengehn erzaehle, sagen die: "Jaja, wir haben auch Leute, die hiking machen." Aber hiking ist wenn (relativ) junge Leute in Goretex Ausruestung in den Nationalpark fahren und sich da durch die Wildnis schlagen. Hiking ist deren spezielles Hobby, so wie andere Leute Ski fahren oder Kegeln.
Die Tatsache, dass ich jeden Tag mal fuer ein halbes Stuendchen an die frische Luft will, in den Park, an den Fluss oder nur die Strasse runter und dass ich das Gefuehl hab, irgendwas stimmt nicht, wenn ich das nicht kriege... das ist Deutsch. Und so schnapp ich mir (nach einer langen Diskussion: "Die werden ihr Auto anhalten und Dich fragen, ob alles ok ist!") Sarah und den Kinderwagen und laufe die Landstrasse entlang. Keiner haelt an. Aber all gucken und winken. Und haben zu Hause was zu erzaehlen...
(In Ghana fanden mich auch alle komisch: In einem Land, wo die Armen nen halben Tag zu Fuss zum Markt gehn, um ihre zehn Tomaten zu verkaufen und dann wieder nen halben Tag zurueck gehn, ist der Gedanke, dass eine reiche Frau mit Auto freiwillig und ohne Ziel zu Fuss im Kreis rumgeht, einfach nur abstrus.)
Mittwoch, November 18, 2009
Nix zu beissen
Grade lese ich in einem Zeitungsartikel, dass in Washington die Haelfte aller Kinder hungert oder von Hunger bedroht ist. Was mich verwirrt, ist dass die Reaktion auf solche Zahlen immer ein unglaubliches ehrenamtliches Engagement zum Rumdoktern an den Symptomen ist, aber nie ein politisches Infragestellen des Systems, das sagt, jeder muss sich halt um sich selbst kuemmern.
Dienstag, November 17, 2009
Mammaaaa!
Heute morgen spielte mein Mann mit Sarah auf dem Bett, waehrend ich ihnen den Ruecken zudrehte, um noch ein paar Minuten lang so zu tun, als wenn ich schliefe. Als ich schliesslich aufgab und mich umdrehte, guckte Sarah mich an und ihr ganzes Gesicht verwandelte sich in ein breites Grinsen, sie gurgelte: Mamaaa! und krabbelte auf mich zu, als waere ich ihre absolute Lieblingsperson in der ganzen weiten Welt. Was ich vermutlich auch bin. Ist das nicht unglaublich...?
Sonntag, November 15, 2009
"Warum sind die in Sueddeutschland alle so boese?"
... fragte mein Mann mich eben. Er hat das auf der Landkarte gesehn, jeder zweite Ort ist boese (auf Englisch: Bad).
Freitag, November 13, 2009
Wo ist zu Hause?
An diesem duesteren Jahrgedaechdnistag lauf ich allein ueber einen fremden Friedhof und sehe diesen Grabstein, ueber den mein Vater geschmunzelt haette, wenn er noch schmunzeln koennte.
(aus irgendeinem Grund will dieses Bild nur hochkant sein. Wie auch immer, der Grabspruch lautet: At home with the dogs - Zu Hause bei den Hunden)

Schnodder Schnodder ueber alles
Aus den Augen und der Nase. Heute haben wir uns dann endlich erbarmt, und waehrend ich Karrierefrau spielte (ein Vortrag, der nicht vertagt werden konnte), sind Mann und Kind zum Arzt gegangen, um rauszufinden, dass Rotzaugen tatsaechlich nicht gesund sind und dass Sarah einen guten Grund hat, sich am Ohr zu zupfen. Die zweite Mittelohrentzuendung in etwa ebensovielen Monaten und dazu noch Bindehautentzuendung. Nicht dass sie allzu ungluecklich waere, das Seltsame an unserem kleinen Energiebolzen ist ja, dass sie nur zaertlich wird, wenn sie entweder schlaeft, oder krank ist. Also ist sie nun ein bisschen anschmiegsamer und kriegt schon wieder Antibiotika. Haeschen in der Grube...
Montag, November 09, 2009
Meine kleine Raupe Nimmersatt
Gestern: Ein gekochtes Eigelb, eine duenne Stange Spargel, eine halbe daumegrosse Kartoffel, ein Batzen Brot und ein paar Schluecke Reisbrei - das Pflaumenmus eher um den Mund geschmiert als runtergeschluckt. Heute gab's zum Fruehstueck Kartoffel und Avocado, und ein kleines Stueckschen Apfel, das mich aber nervoes machte, sobald es in ihrem Mund war, da zu hart zum Kauen. Mit zwei Zaehnchen. Das schoene am Stueckchenfuettern (im Gegensatz zum Brei-aus-Glaeschen-Fuettern) ist dass wir uns zusammen zum Fruehstueck oder Abendessen hinsetzen und waehrend ich meins esse, schnipsel ich ihres ebenfalls zurecht und stecke es Stueck fuer Stueck in ihren Mund. Das ist nicht so sehr Abfuettern sondern eine Mahlzeit mit Geplauder (bauauaubllll), Scherzen und abwechlungsreichem Essen.
Dienstag, November 03, 2009
Was gab's zum Fruehstueck? Moemmes!
So viel zum Thema Allesfresser: Sarah hat jetzt auch entdeckt, dass ihr Zeigefinger ganz wunderbar in ihre Nase passt. Und dann in den Mund. Und dann wieder in die Nase.
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