Freitag, Dezember 23, 2011

Die Fuzzies sind los!

Wer denkt, dass ein Kleinkind ganz schoen wild sein kann, laed am besten mal ein zweites ein. Und dann vielleicht noch ein Baby? Aber das kommt erst morgen...

Die Bude meiner Mutter sieht fast schon wieder so aus wie frueher, als wir sie noch bewohnten und taeglich verwuesteten und es toenet durch die Luefte froher Schall (auch Laerm genannt). Sarah und ihr kleiner Cousin (2 1/2 und 1 1/2) rennen hintereinander her, raeumen Tannenzapfen von der Schuessel auf den Stuhl in die Schuessel auf den Stuhl und suchen ueberall Gefahren. Bislang sind sie noch nicht wirklich fuendig geworden und hoffentlich bleibt das auch so.

Ach ja, einen Laufstall haben wir auch neben den Weihnachtsbaum gestellt. Da drin wohnt jetzt das Telefon, weit weg von Kinderhaenden... und die beiden sind nun verzweifelt auf der Suche nach einer Moeglichkeit, in den Laufstall einzubrechen, damit sie endlich mal ein paar Ferngespraeche fuehren koennen.

Samstag, Dezember 17, 2011

Angekommen ist gut angekommen...

Und das ist wohl alles, was ich zum Thema Anreise erzaehlen sollte. Ich fuehle mich ja inzwischen schon als Expertin zum Thema Langstreckenfluege mit Kindern. Aber dafuer ist Sarah auch Expertin zum Thema Langstreckenfluege mit Muettern. Diesmal gab's wie fast immer eine schlaflose Nacht und einschlafen in der letzten Stunde. Dazu eine groesstenteils hervorragend brave Sarah(nicht wie immer), die mit allen Stewardessen und sogar den Piloten geflirtet hat (als wir in London zwei Stunden auf dem Rollfeld standen und warteten, haben die Stewardessen uns eine Tour des Cockpits zur Unterhaltung angeboten). So richtig schwierig wurde es nur, als wir in Duesseldorf ankamen und der Kinderwagen nicht, wie normalerweise, am Flugzeug auf uns wartete. Sarah war zuerst zu schlaefrig und dann zu wuetend zum Laufen und ich bin zu schwanger, sie zu tragen. Wir haben so ein Drama hingelegt, dass wir am Ende sogar von wildfremden Frauen Schokolade gekriegt haben. So hat halt jeder Zusammenbruch auch seine Vorteile. Aber, wie gesagt, angekommen ist angekommen. Jetzt sind wir in Dueren und das ist gut.

Montag, Dezember 12, 2011

New York wie Afrika

Mein Lieblingsbuch in Ghana war "Where there is no doctor" (Wo es keinen Arzt gibt), ein reicht illustriertes Werk, in dem in einfachen Worten erklaert wurde, wie man allein ein Baby gebaert (oder einer Gebaerenden hilft) oder wie man einen gebrochenen Arm schient. Spannende Lektuere und unglaublich nuetzlich. In Bolgatanga hatten wir zwar ein Krankenhaus, aber alle waren sich einig: Um das zu ueberleben, musst Du ganz schoen gesund sein.

Was hat das mit New York zu tun? Dieses Wochenende sind wir zum Weihnachtslichter gucken nach New York gefahren. Und gestern Morgen hat sich Sarah dann den Ellenbogen ausgerenkt. Das war nun das vierte Mal, eine Verrenkung, die bei Kindern ihres Alters schnell passiert, unglaublich schmerzhaft ist und, wenn man nur weiss wie, mit einem beherzten (noch schmerzhafteren) Handgriff wieder einzurenken ist. Nur, um dieses beherzten Handgriffs anteilig zu werden, muss man (Sonntags!) einen Arzt oder eine Notaufnahme finden, stundenlang im Wartezimmer sitzen, weil man ja nicht grade dabei ist, zu verbluten und deshalb kein wirklicher Notfall ist, 100 Dollar Eigenbeteiligung zahlen und hat keine Zeit mehr irgendwas von dem zu tun, wofuer man doch eigentlich die 5 Stunden auf der Autobahn gehangen hat.

Oder... oder man nimmt seinen ganzen Mut zusammen und sagt sich: In Afrika haette ich das auch selbst gemacht. Ok, tief durchatmen. Und Schwester Heidi anrufen. Das ist die Krankenschwester, die Sarah's letzten Ellenbogen eingerenkt hat. Und fragen: "Kannst Du mir Schritt fuer Schritt erklaeren, wie das geht?" "O.k., das ist nicht einfach..." faengt sie an. Na dankeschoen. Waehrend sie erklaert, hab ich das Telefon auf Lautsprecher gestellt und uebe an Will's Arm: "Setzt Dich genau gegenueber von jemandem, der das Kind ganz gut festhaelt, Knie and Knie. Dann nimm die Hand in die eine Hand und den Ellenbogen in die andere. Beuge den Ellenbogen, indem Du die Hand nach oben hebst. Und dann, waehrend Du den Ellenbogen gut festaelst, eine beherzte Drehung der Hand nach vorne - zu Dir - und aussen, von der Mitte des Kindes weg. Viel Glueck."

"O.k. Sarah, Mama und Papa werden Deinen Arm jetzt wieder besser machen. Das tut erst ein bisschen mehr weh und dann ist das wieder gut." Sarah nickt tapfer. Und setzt sich auf meinen Schoss. Will zieht und dreht und Sarah schreit. "Lass mich mal." Mutter zieht und dreht und Sarah schreit. Nochmal. Pause. "Sarah, kannst Du hier den Apfel nehmen?" (anderen Arm festhalten) Arm bewegt sich wieder! Kind schreit nicht mehr! Sagt: "Bist Du Mama und Papa oder bist Du Doktor? Ich will Du bist Mama und Papa." Wir auch. Und sind doch stolz auf uns, als wir raus in die Kaelte und zum Central Park schieben.

Dienstag, Dezember 06, 2011

Wer hat Angst vor'm roten Mann?

Also, ein fremder Mann, der nachts in unser Haus kommt und uns Suessigkeiten in die Schuhe tut, und sogar Mama sagt, dass sie den noch nie gesehn hat?! Also Sarah ist vielleicht erst zwei Jahre alt, aber sicher schon gross genug, um zu wissen, dass das nicht mit rechten Dingen zu geht. "Mama, ich nicht mag den Mann im Haus!" Andererseits, diese Suessigkeiten, das hoert sich ja schon gut an... Schliesslich findet sie die Loesung: "Mama, Nikolaus hat Kinder, mach die Kinder kommen zu uns mit Sachen." "O.k. Sarah, ich haenge einen Zettel an die Tuer: Lieber Nikolaus, bitte komm nicht selber, sondern schick eins von Deinen Kindern zu uns mit den Suessigkeiten."

Jetzt will Sarah ganz schnell schlafen, damit bald morgen frueh ist und wir sehn koennen, was die Kinder vom Nikolaus in ihre allergroessten Stiefel (danke Tante Penny) gesteckt haben. Ob Papa wohl auch ein braves Kind war? Und Mama? Na, die ist heute Nacht vor allem "Kind vom Nikolaus" und bringt Sachen...

Donnerstag, Dezember 01, 2011

Windpockenparty?

Gibt's das in Deutschland auch? Hier werden die meisten Kinder gegen Windpocken geimpft. Wenn die Eltern gegen Impfungen sind, warten sie, bis ein Kind in der Umgebung die Krankheit hat, dann gibt's ne Party, wo alle ungeimpften Kinder versuchen, sich anzustecken, und schon hat man diese Kinderkrankheit auch hinter sich gebracht...