Bis vor kurzem war mir nicht mal bewusst, dass es diesen Ort gibt. Dabei ist das eine Grossstadt (800 000 Einwohner) und auch sonst ist hier einiges los. Ich bin hier auf einer Konferenz mit lauter Leuten, die Sachen machen, von denen ich nichts versteh (Agile Programming? Ich waere erstaunt, wenn auch nur einer von Euch wuesste, was das ist...) und habe eben beschlossen, mich davon nicht weiter einschuechtern zu lassen, sondern Augen und Ohren offenzuhalten, und eine Faehigkeit zu nutzen, die ich waehrend der vorletzten Fussballweltmeisterschaft an Ghanaischen Taxifahrern erprobt habe. In jedem Taxi hab ich ueber Fussball geredet und zugehoert und dann auf der naechsten Fahrt dem Taxifahrer genau das erzaehlt, was mir seine Kollegen vor ihm gesagt haben.
Jaja, viele Faehigkeiten, die fuer meine berufliche Laufbahn entscheidend sind, habe ich in Ghana gelernt und einen Grossteil davon von Taxifahrern...
Freitag, September 23, 2011
Freitag, September 16, 2011
Surfer bums (Surfpenner)
Hawaii ist so ein Ort zum Haengenbleiben. Es ist ja auch viel einfacher, irgendwo Penner zu sein, wo es immer warm ist. Und viele scheinen in grauer Vorzeit vom Festland ruebergekommen zu sein, mit dem einen Ziel: Die hoechsten Wellen zu surfen. Und sich zwischen den Wellen irgendwie durchzuschlagen. Das ist ja auch irgendwie cool, wenn man 20 ist... Nicht alle von denen sind zu ausgewachsenen Pennern gealtert (obwohl doch erschreckend viele am Strand schlafen). Vermutlich typischer ist der Mann, der im Bus einem anderen seine Geschichte erzaehlte: Unternehmer sei er, sagt er stolz und mehrfach, Unternehmer! Er hat ein Fahrradtaxi und damit faehrt er die Touristen rum. Tagsueber ist das Geschaeft eher schleppend, aber abends kommen die Besoffenen, und die haben offene Geldbeutel. Ja, letztens hat er drei fette Araber gefahren, die sich irgendwie in die zwei Sitze seines Taxis gequetscht haben, ein Mann mit zwei Frauen, jede gut 120 kg schwer... er lacht. Er ist 45 Jahre alt, in den 80ern ruebergekommen, hat die 80er und 90er versurft, und jetzt ist er wie gesagt Unternehmer. Was er machen will, wenn er keine fetten Touristen mehr fahren kann, hat er nicht gesagt. Als ich ihn sah, hatte er einen Arm im Gips, da ist wohl auch nicht viel mit Radeln.
Immer schoen langsam
In Deutschland geht man nicht bei Rot ueber die Strasse, weil's verboten ist. Und wenn man's doch tut, guckt einen irgendwer schief an oder sagt vielleicht sogar was zum Thema "Vorbild" und "Kinder". In Washington DC geht man immer bei Rot ueber die Strasse, wenn auch nur die geringste Chance besteht, das zu ueberleben, weil man wichtig ist und keine Zeit hat, auf so ein bloedes gruenes (weisses in diesem Fall) Maennchen zu warten. Wenn man nicht bei Rot ueber die Strasse geht, obwohl kein Auto kommt, wird man schief angeschaut und manchmal hab ich das Gefuehl, dass jemand kurz davor ist zu sagen: "Ja hast Du es denn nicht eilig? Bist Du nicht wichtig?" Hier auf Hawaii geht keiner bei Rot ueber die Strasse. Wohin soll man denn so schnell, der Strand ist gleich auch noch da, Aloha...
Dienstag, September 13, 2011
Hawaii, Waikiki, da denk ich an...
Hochhaeuser.
Ja, ich war auch erstaunt. Und mein Mann war erstaunt, dass ich erstaunt war und meint ich guck nicht genug Fernsehn und schon als Elvis hier rumhing in den 60ern, sah das so aus. Na gut, na gut, aber trotzdem, in meinem Kopf hatte Waikiki Hulamaedchen, Haengematten an Kokospalmen und rosa Cocktails an ner verschlafenen Beachbar. Kann man sich beschweren, dass ein Staat der USA zu amerikanisiert ist?
OK, und jetzt, wo das raus ist, kann ich anfangen, das ganze Schoene aufzuzaehlen. Die knallblauen hohen Wellen, die grade richtig warm/kalt sind. Natur von mediterraner Kargheit zu knallgruenem Regenwald, voneinander getrennt durch scharfe Berggrate. Surfer, die genau so aussehn, wie Du Dir das vorstellst, braungebrannt, taetowiert und mit nichts als Wellen im Kopf. Und sobald ich mit Bus ( oder, wenn Maenne von der Arbeit kommt, mit dem Auto) aus der Stadt raus bin, gibt es kleine Haeuschen, Doerfer, Krabbenbuden am Strassenrand. Manche Ecken sehn mir aus wie Afrika, mit freilaufenden Huehnern und Haeusern, die aus irgendwas zusammengezimmert sind. Aber dann faehrt man ein paar Kilometer weiter und ist mitten in einem Parkplatzschoppingcenter feinster Amerikanischer Vorstadtart.
Ja, ich war auch erstaunt. Und mein Mann war erstaunt, dass ich erstaunt war und meint ich guck nicht genug Fernsehn und schon als Elvis hier rumhing in den 60ern, sah das so aus. Na gut, na gut, aber trotzdem, in meinem Kopf hatte Waikiki Hulamaedchen, Haengematten an Kokospalmen und rosa Cocktails an ner verschlafenen Beachbar. Kann man sich beschweren, dass ein Staat der USA zu amerikanisiert ist?
OK, und jetzt, wo das raus ist, kann ich anfangen, das ganze Schoene aufzuzaehlen. Die knallblauen hohen Wellen, die grade richtig warm/kalt sind. Natur von mediterraner Kargheit zu knallgruenem Regenwald, voneinander getrennt durch scharfe Berggrate. Surfer, die genau so aussehn, wie Du Dir das vorstellst, braungebrannt, taetowiert und mit nichts als Wellen im Kopf. Und sobald ich mit Bus ( oder, wenn Maenne von der Arbeit kommt, mit dem Auto) aus der Stadt raus bin, gibt es kleine Haeuschen, Doerfer, Krabbenbuden am Strassenrand. Manche Ecken sehn mir aus wie Afrika, mit freilaufenden Huehnern und Haeusern, die aus irgendwas zusammengezimmert sind. Aber dann faehrt man ein paar Kilometer weiter und ist mitten in einem Parkplatzschoppingcenter feinster Amerikanischer Vorstadtart.
Freitag, September 09, 2011
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