Montag, Juni 15, 2009

Da und wieder weg

Wir sind gut in Deutschland angekommen, aber weil wir so sind, wie wir sind, reicht das uns natuerlich nicht aus. Jetzt machen wir uns gleich (Oma, Mama, Kind) im gemieteten Wohnmobil in den wilden Balkan auf (nach Cres in Kroatien), wo Sarah auch ihre Tanten und Onkel treffen wird. Ich werde wohl mal wieder Papier-Blog schreiben und spaeter auffrischen. Bislang ist Sarah ein zufriedener Reisebegleiter, einfacher, als ich dachte. Hat aber auch ein paar neue Schreie gelernt... Zurueck in Dueren sind wir vermutlich um den 30. Juni und treffen uns gerne noch mit allen, die vorbeikommen moechten, bis wir am 12. Juli wieder abreisen.

Mittwoch, Juni 10, 2009

Pack die Badehose ein...

Nein, ich habe meinen Koffer noch nicht gepackt. Aber schon eine lange Liste gemacht. Morgen Abend geht's los, Sarah fliegt mit ihrer Mama nach Deutschland, um die Familie (und die Freunde) kennenzulernen). Wir sind gespannt.

Lachhaft

Wenn Ihr nicht genug zum Lachen habt, aber 4 Euro uebrig, kauft Euch von Robert Gernhardt "Reim und Zeit" bei Reclam und legt's nebens Klo (oder anderswohin, wo Ihr nicht genug lacht...). Heute las ich da zum Beispiel:

Diaet-Lied (mit Ohrfeigenbegleitung)

Ich freu mich auf mein Fruehstueck
Da schneide ich zwei Hoernchen auf
(Klatsch Klatsch)
Da schneid ich etwas Graubrot auf
und schmiere mir dick Butter drauf
und Leberwurst und
(Klatsch Klatsch)
Und schmier duenn Margarine drauf
und etwas Kraeuterpaste
und reichlich Gorgonzola
(Klatsch Klatsch)
Und keinen Gorgonzola
Sodann greif ich zum Prifsich
Den schneide ich in Stuecke
und haue massig Sahne drauf
(Klatsch Klatsch)
Und mache einen Joghurt auf
und tu ihn auf den Pfirsich
und reichlich Gorgonzola
(Klatsch Klatsch)
Und keinen Gorgonzola
zwanzig Loeffel Muesli
(Klatsch Klatsch)
Und einen Loeffel Muesli
Dann freu ich mich auf Mittag
Da brat ich einen Tofu auf
und tue reichlich
(Klatsch Klatsch)
Sprossen drauf
und jede Menge
(Klatsch Klatsch)
Kleie
Das ess ich, weil es sein muss
und freue mich aufs Abendbrot
Da gibt's ein Riesenschnitzel
(Klatsch Klatsch)
Da gibt's ein kleines Schnitzel
(Klatsch Klatsch)
Da gibt es gar kein Schnitzel
Da mach ich einen Bratling warm
und tu dick Majonaese drauf
(Klatsch Klatsch)
Und drei, vier Spiegeleier
(Klatsch Klatsch)
Und reichlich Gorgonzola
(Klatsch Klatsch)
Und schuett es in den Lokus
Dann druecke ich die Spuelung
und freu mich auf den Nachtisch
da trinke ich vom feinsten
(Klatsch Klatsch)
Und stillsten Wasser, das es gibt
sodan wird ein Versuch geuebt:
Wieviel vom schweren roten Wein
geht in den Durchschnittsmann hinein?
(Klatsch Klatsch)
Wenn er dabei im Schmalztopf wuehlt
(Klatsch Klatsch)
Sich grad wie Gott in Frankreich fuehlt
(Klatsch Klatsch)
Fuenf Eisbein mit zehn Bierchen kuehlt
(Klatsch Klatsch)
Und die mit Schnaepsen runterspuelt
(Klatsch Klatsch)
und reichlich Gorgonzola
Das will ich ausprobieren
und sollt ich dran krepieren
dann hab ich meine letzte Nacht
zumindest lustvoll
(Klatsch Klatsch)
Zumindest heiter
(Klatsch Klatsch)
Zumindest spannend
(Klatsch Klatsch)
Zumindest nahrhaft
zugebracht.



Dienstag, Juni 09, 2009

Fleischeslust

Ich esse normalerweise ziemlich vegetarisch. Nicht als Religion sondern aus Vorliebe. Als ich vor ein paar Tagen nach Hause kam und sagte: "Ich hab ein Huhn gegessen", war mein Mann entsprechend entsetzt - ich habe schon laenger nichts mit Beinen gegessen, als ich ihn kenne. Aber ploetzlich ploetzlich ist da diese Fleischeslust.

Er war nicht geschockt, weil ihm das arme Huehnchen leid tut. Denn er selbst kann sich ein Leben ohne Gruenzeug sehr gut vorstellen... Seine (treffende) Reaktion war vielmehr: "Meine Guete, musst Du erschoepft sein!" Diese ewige Milchtrinkerei (des Babies) waehrend mir selbst das Milch trinken verboten ist... Das kann ja nicht gut gehn.

Und man kann halt auch nicht unendlich viele Eier essen, ohne dass sie einem zu den Ohren rauskommen. Und wie sieht das denn aus: "Entschuldigen Sie, Sie haben da was... Ihnen kommt da ein Ei aus dem linken Ohr..." Grade wo ich jetzt ab und zu wieder beruflich unterwegs bin, sollte ich das wohl vermeiden, Ruehrei auf der Jackettschulter sieht dann doch zu unprofessionell aus...

Dienstag, Juni 02, 2009

Simsalabimsaladimsaladusaladim...

Toll: Mit Baby kann man mitten am Tag und ohne getrunken zu haben laut singend und schnellen Schrittes durch die Nachbarschaft laufen und keiner findet das komisch.

Nicht so toll: Mit Baby muss man mitten am Tag und ohne getrunken zu haben laut singend und schnellen Schrittes durch die Nachbarschaft laufen, auch wenn man das selbst schon lange nicht mehr komisch findet.

Alles, was das Baby in den Schlaf wiegt (in diesem Fall Schlagloecher und schrille Frauenstimme), hilft der Mutter beim Ueberleben. Besonders gern genommen werden hier Lieder mit unendlich vielen Strophen, wenig kompliziertem Text, den man einfach selbst verlaengern kann, zuegigen Rhythmus (zum Laufen) und einer schlichten Melodie. Wenn ich besonders hirnlos besonders lange singen muss, ist der Schneider mein bester Freund:

1. Strophe:
N Schneider faengt ne Maus
N Schneider faengt ne Maus
N Schneider faengt ne Mausemaus
Mimamausemaus
N Schneider faengt ne Maus.

2. Strophe
Was macht er mit der Maus
Was macht er mit der Maus
Was macht er mit der Mausemaus
Mimamausemaus
Was macht er mit der Maus?

3. Strophe
Er zieht ihr ab das Fell
Er zieht ihr ab das Fell
Er zieht ihr ab das Mausefell
Mimamausefell
Er zieht ihr ab das Fell

4. Strophe
Was macht er mit dem Fell
etc.

Und weil sich der Text noch nicht mal reimen muss, kann man sogar ohne Denken und Sprachgefuehl zu bemuehen, tausend neue bescheuerte Strophen hinzufuegen und den Schneider auf seinem Ziegenbock, den er von dem Geld kauft, das er in den Mausesack steckt, den er aus dem Mausefell macht (das passiert alles im Orginaltext) um die halbe Welt schicken.

Soviel uebrigends zum Thema fruehkindliche Praegung: Ich erinner mich an den Text noch aus dem Kindergarten.

Preisfrage: Wer wird in dem Lied mit dem "Simsalabimsaladimsaladusaladim..." von wem erschossen?

"I wanna man! With muscles!" ("Isch willn Mann! Mit Muskeln!" )

Ach isses nicht schoen, im wilden Suedosten zu wohnen?! Die Sozialwohnungen hinter unserem Haus sind besser als jede Soap Opera. Grade beim Abendessen hoeren wir ploetzlich ein Geschrei, das sich wie eine Mischung von Babykreischen und einem gequaelten Schaf anhoert, was ist denn das? Als wir aus dem Fenster gucken, sehen wir eine leichtbekleidete junge (naja) Dame auf der Kreuzung hin und her taumeln, die Arme in die Luft werfen und bruellen: "I wanna man! With muscles! I wanna man! With muscles! etc." Mann, wenn selbst die Eckensteher und Hallodris hinter unserem Haus nur lachen und nicht zugreifen, da kann man schon verzweifeln, das ist ja zum Schreien...